Das Gehirn weist keine strikte Trennung in Soft- und Hardware wie ein handelsüblicher Computer auf. Das Gehirn entspricht von seiner Funktionsweise eher ASICs (sprich die Funktionalität (Software) ist in die Hardware gegossen), und zwar magischen ASICs, die sich im laufenden Betrieb umkonfigurieren können, indem Leiterbahnen und Transistoren wachsen oder verschwinden. ;-)
Aus diesem Grund liefert ein "Gehirnschaltplan" vermutlich auch mehr Informationen als der Schaltplan einer CPU, eben weil die Software mit enthalten wäre. Einen solchen "Schaltplan" hinreichender Genauigkeit (wobei unbekannt ist, wie genau er sein müsste) zu gewinnen gerät bestenfalls* gerade in den Bereich des technisch Möglichen. Wir reden natürlich von Ex-Vivo-Untersuchungen (also von Sezieren toter Hirne). In Vivo ist nicht einmal der Ansatz einer adäquaten Technologie vorhanden.
* Konkret könnte die Erzeugung eines einfachen Konnektoms (nur äußere Zellstruktur, ohne Erfassung der einzelnen Kanäle oder innerer Zellstrukturen) für komplette Kleintierhirne in absehbarer Zeit möglich sein.