Ansicht umschalten
Avatar von Mrothyr
  • Mrothyr

mehr als 1000 Beiträge seit 01.06.2001

Re: @Suchsland: die Realität sieht bitter und anders aus...

Arutha schrieb am 26.12.2023 20:29:

Witzigerweise sterben in hoch entwickelten Kulturen weniger Menschen, es werden auch weit weniger geboren.

Das ist kein Zufall, sondern Ökonomie. Ökonomie ist ein wichtiger (statistischer) Faktor der Evolution, vielleicht der wichtigste.

In hochentwicjelten Gesellschaften (und der heutige Westen ist zweifellos die technisch höchstentwickelte Gesellschaft der Menschheit) wird Muskelkraft als ökonomischer Faktor marginalisiert, was Intelligenz zum bestimmenden ökonomischen Faktor macht. Diese ist aber stark bildungsabhängig. Insofern muss in den Nachwuchs stark investiert werden, was Nachwuchskontrolle nötig macht. So reguliert sich das selbst. Wo man das ignoriert (Dritte Welt) hat man Bevölkerungsexplosion und die Folgewirkungen (Hunger, Migrationskrisen, Expansionskriege etc. pp.).

Heutige Politik müsste solche Themen strategisch angehen. Politiker (und das ist wohl zum Teil auch dem Wahlperiodensystem geschuldet) denken aber taktisch: Kurzfristig und in Einzelaspekten. Dazu kommt noch der Einfluss von Partikulärinteressen. Hierarchien (sofern sinnvoll) aber zeigen on top strategisches Denken mit hohem Abstraktionsgrad, deswegen sind sie auch in Krisensituationen so viel effektiver. Demokratie, Mikromanagement in der oberen Hierarchie muss man sich leisten können.

Die Menschheit ist die erfolgreichste Spezies des Planeten, weil sie gelernt hat, systematisch und damit strategisch zu denken. Trotzdem fällt sie, wenn es gut läuft, immer in taktisch geprägte Hierarchien, dominiert von Etatisten, die schlussendlich im Mikromanagement ersaufen (und für das Problem auch immer neue Wunderwaffen erfinden -aktuell KI). Das dürfte der Fehler sein, den wir evolutionär mitschleppen.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten