Heck_Koeln schrieb am 13. Dezember 2003 17:30
> Vielleicht ist der -dionysische - Rausch die Ausblendungs des
> ideologischen Rauschens?
Fragt sich nur: wessen Rausch wird zu wessen Rauschen?
> Ich kenne aus rauschhafter Ekstase eine über das mystische Einsfühlen
> noch hinausgehende Lebenslust - die in dieser Intensität zugleich!
> den Todesrausch beinhaltet. "Das Leben ist so schön, dass du es ganz
> ausbreiten, "hingeben" willst, im Schönen aufgehen willst" - Naja -
> ist wohl noch nie gelungen, mystische Erlebnisse nachvollziehbar mit
> Worten zu rezeptieren.
Aber Du opferst das Leben am Ende doch nicht der gesteigerten
Lebenslust, was wohl auch daran liegt und das ist kohärent mit Deiner
Aussage, dass es ausser der Lebenslust/Todeslust eben nichts mehr
gibt, auch niemanden, der sie empfindet. So interpretiere ich auch
das "Hinausgehen über das Mystische", was ja letztlich auch ein Art
Naturalismus ist, in dem aber weiterhin psychische Entitäten ( Qualia
) vorhanden sind.
Warum aber wird der Rausch zum Rauschen? Warum findet die Entgrenzung
wieder Grenzen? Vielleicht kann man das mit einer geometrischen
Metapher verdeutlichen: in einen unendlich großen Raum kann man
unendlich viele unendlich große Räume hineinpacken, die sich nicht
einmal berühren. Wer aber wollte dann aus der Grenzenlosigkeit noch
den Schluss ziehen, dass sie alle derselbe wären? Auch eine Sphäre
besitzt eine Grenze erst, wenn man sie in einen umgebenden Raum
einbettet. Dann ist sie selbst Grenzfläche. Das Dionysische ist für
sich keine Ideologie. Sie wird es erst, wenn man sie, wie Nietzsche,
einer anderen Unendlichkeit, dem Apollinischen gegenüberstellt und
Partei für sie nimmt. Was aber, wenn sie schließlich ein System
bilden, dass Züge von beidem trägt und in dem sich das eine in das
andere umwandeln kann? Dann ist man noch wieder ein bischen weiter
gekommen und hat auch den Naturalismus noch hinter sich gelassen.
Tloen
> Vielleicht ist der -dionysische - Rausch die Ausblendungs des
> ideologischen Rauschens?
Fragt sich nur: wessen Rausch wird zu wessen Rauschen?
> Ich kenne aus rauschhafter Ekstase eine über das mystische Einsfühlen
> noch hinausgehende Lebenslust - die in dieser Intensität zugleich!
> den Todesrausch beinhaltet. "Das Leben ist so schön, dass du es ganz
> ausbreiten, "hingeben" willst, im Schönen aufgehen willst" - Naja -
> ist wohl noch nie gelungen, mystische Erlebnisse nachvollziehbar mit
> Worten zu rezeptieren.
Aber Du opferst das Leben am Ende doch nicht der gesteigerten
Lebenslust, was wohl auch daran liegt und das ist kohärent mit Deiner
Aussage, dass es ausser der Lebenslust/Todeslust eben nichts mehr
gibt, auch niemanden, der sie empfindet. So interpretiere ich auch
das "Hinausgehen über das Mystische", was ja letztlich auch ein Art
Naturalismus ist, in dem aber weiterhin psychische Entitäten ( Qualia
) vorhanden sind.
Warum aber wird der Rausch zum Rauschen? Warum findet die Entgrenzung
wieder Grenzen? Vielleicht kann man das mit einer geometrischen
Metapher verdeutlichen: in einen unendlich großen Raum kann man
unendlich viele unendlich große Räume hineinpacken, die sich nicht
einmal berühren. Wer aber wollte dann aus der Grenzenlosigkeit noch
den Schluss ziehen, dass sie alle derselbe wären? Auch eine Sphäre
besitzt eine Grenze erst, wenn man sie in einen umgebenden Raum
einbettet. Dann ist sie selbst Grenzfläche. Das Dionysische ist für
sich keine Ideologie. Sie wird es erst, wenn man sie, wie Nietzsche,
einer anderen Unendlichkeit, dem Apollinischen gegenüberstellt und
Partei für sie nimmt. Was aber, wenn sie schließlich ein System
bilden, dass Züge von beidem trägt und in dem sich das eine in das
andere umwandeln kann? Dann ist man noch wieder ein bischen weiter
gekommen und hat auch den Naturalismus noch hinter sich gelassen.
Tloen