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re

Moritz Voss schrieb am 13. Dezember 2003 2:26

> Ich finde, Tötung auf Verlangen, sei es nun im Kontext der Euthanasie
> oder des Kannibalen von Rotenburg, sollte legal sein. Insbesondere
> empfinde ich das Argument, daß "Depressive sich nicht korrekt
> einschätzen können" als herablassend, schließlich kann man sich sehr
> wohl im Stadium der Depression einschätzen - es geht einem eben
> hochgradig beschissen; das kommt meines Erachtens nahe an die Leiden
> von Krebskranken oder anderen Todgeweihten heran, die um Euthanasie
> bitten.

depressionen kommen und gehen, der tod aber bleibt. ich zweifele, ob
der taeter wirklich einschaetzen konnte, ob es sich nur um eine
momentane laune oder um einen endgueltigen entschluss handelt, von
dem man den getoeteten durch fachmaennnische hilfe nicht haette
abbringen koennen.

> Im Falle des 'Opfers' des Kannibalen lag klar auf der Hand, daß er
> den Tod als definitiv besseren Zustand, gar als untimative Erfüllung
> seines Lebens empfand.

einem physisch gesunden menschen, der nicht leben will, stehen ja
durchaus stricke, hochhaeuser, bahndaemme, rasierklingen, diverse
chemikalien, etc. zur verfuegung.

dafuer stehen
> Er starb also glücklich;

reiner gefuehlskitsch! woher will man wissen, wie sich jemand fuehlt
im moment, da er gerade abgemurkst wird?

und an diesem Fakt sollte man das Strafmaß
> festsetzen.

wird es vermutlich ja auch. aber ich frage mich: wo will der typ
eigentlich ausserhalb des knastes oder einer anstalt leben? wer will
schon einen kannibalen als nachbarn? vielleicht ist die inhaftierung
sogar das beste fuer ihn.

> Zu guter Letzt: Jeder sollte die vollkommene Souveränität über seinen
> Körper und die damit verbundenen Vitalfunktionen haben.

diese souveraenitaet sollte er auch an niemanden abtreten, sondern
dann sich  auch selber toeten: dieses waere dann auch der test, dem
sich der selbstmordkandidat stellen muss und dem ihn niemand abnehmen
sollte (man kann ja auch keinen stellvertreter zur abiturpruefung
schicken, selbst wenn das auf freiwilliger uebereinkunft beruht), wie
ernst es mit seinen absichten nun wirklich steht.

[...]

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