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  • Grober_Unfug

mehr als 1000 Beiträge seit 03.12.2003

Re: Fakten? Oh jeh!

Grober_Unfug ist die passende Bezeichnung für jemanden, der seine Gegenargumente sofort mit "vollständiger Schwachsinn", "Lüge" usw. vorträgt.

Aber zu Deiner Erleuchtung:
H2 muss nicht nur verteilt werden, sondern zunächst einmal in industriellem Großmaßstab erzeugt werden. Dazu muss man sehr viel elektrische Energie bereitstellen. Das alles gehört mit zu einer Infrastruktur, welche die Versorgung mit H2 als Heizgas sicherstellen muss.

Das Methangasnetz kann entsprechend den fast hundert Jährigen Erfahrungen mit H2 Pipelines umgebaut werden. Dazu gibt es Projekte und Kosten.

Und die Erzeugung in wirtschaftlichen Maßstäben und in bezahlbarer Größenordnung ist nach wie vor das Problem. Sprich doch mal mit Herrn von Olshausen von der Firma Sunfire, welche an einem großen Projekt derzeit zu diesem Thema forscht und Anlagen entwickelt - wenn Du über platte Sprüche hinaus Dich mit dem Thema mal befassen möchtest. Die chemischen und physikalischen Prozesse sind wirklich interessant. Aber die Forschung ist noch ganz am Anfang und die Ergebnisse offen.

Sunfire ist mir bekannt und macht neben Fischer Tropsch auch ein wenige Forschung auf der Elektrolysatorseite.
Die Effizienz der Elektrolysatoren und die Standzeiten, sowie die Dynamik im Rauf- und Runterfahren sind Themen, an denen in den letzten Jahren vermehrt gearbeitet wird.
Aber 70%+ Effizienz bekommt jede chinesische Schrottanlage von Amazon hin.
Natürlich braucht es Batterien und eine ausgeklügelte Steuerung um die Elektrolyse bei nahe 80% Effizienz im großen Massstab laufen zu lassen. Das ist aber imho machbar.

Deshalb bin ich der Meinung, dass die Regierung unter Habeck das Fell des Bären verteilt, bevor der Bär erlegt ist. Ich habe schon viele tolle Erfindungen und Entwicklungen in meinem Berufsleben gesehen, welche nie zur Marktreife gekommen sind.

Ich auch!

Wegen des riesigen Energiebedarfs für die Erzeugung von H2 in großem Maßstab wurde angedacht, z. B. in Namibia Solarkollektoren in gigantischen Dimensionen zu errichten. Da man H2 nicht über 16 .000 km per Leitung nach Deutschland bringen kann (politische Risiken), muss das H2 in Ammoniak umgeformt und mit minus 80 Grad f

Der NH3 den ich kenne kann bei -33°C drucklos in ein klein wenig umgebauten Öltankern verschifft werden.....(10 cm Styropor und eine verklebte Alufolie - sollten reichen.)
Ok man sollte den Tank Luftdicht abdichten - das war es dann aber auch schon...

lüssig auf Tankern nach Deutschland gebracht werden. Umwandlung, Kühlung, Transport - das sind nochmals wahnsinnige Kosten, die Schiffe müssten zudem noch gebaut

umgebaut - wolltest Du sagen...

werden.

Außerdem: Woher soll denn in Namibia die gewaltige Menge von hochreinem Wasser für die H2-Gewinnung herkommen? Da müsste erst einmal mit viel Energie Meerwasser entsalzt werden.

Ich halte das auch für eine eher politische Schnapsidee ... nebenbei bemerkt.

Was ich damit sagen will: Die Herstellung von Wasserstoff ist seit mehr als 150 Jahren kein Problem.

Aber wirtschaftlich sinnvoll und zuverlässig gigantische Mengen davorn bereitzustellen, DAS ist das Problem, dass bis heute nicht ansatzweise gelöst ist. Es gibt nur wilde Ideen, wie das gehen KÖNNTE.

Diese ganzen H2 Importprojekte sollen imho nur davon ablenken, dass wir einfach weniger Energie in Zukunft haben werden... Das traut sich nur keiner laut zu sagen.

Also denke erst einmal nach und lass Deine Beleidigungen stecken. Nicht jede Kritik an etwas, was Du supertoll finden magst, ist deshalb Desinformation oder Lüge.

Ich denke wir können uns auf folgende Fakten einigen:
Der Transport und die Lagerung von H2 sind in weiten Teilen gesichert und zum großen Teil Stand der Technik. Die Herstellung könnte noch schwierig und teuer werden - da gebe ich Dir Recht. Aber warum sollte man da nicht investieren? Es gibt keine grundlegenden chemischen oder physikalischen Probleme - nur Materialoptimierungsbedarf und Steuerungsoptimierungsbedarf.

Ich vermisse immer noch Deine tolle Idee wie D. CO2 neutral ohne H2 in die Zukunft kommen soll - und zwar bis 2040.
Ich halte die H2 Idee von Agora für die einzig praktikable, mir bekannte Idee, wenn wir wirklich unter 5°C globale Klimaerwärmung bleiben wollen. Natürlich hat das noch niemand gemacht - weil es bisher leider Atmosphären toxische billigere Alternativen gab. Nur wenn man die Kosten für das was wir mit allein den 1,5°C jetzt schon mittelfristig anrichten einrechnet, dann sehe ich sehr sehr wenige Alternativen.
Einfach die Menschheit weiter mit CO2 vergasen soll die Lösung für was sein?

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