1) Du willst Deine Gastherme mit synthetischem Methan betreiben?
Das wäre auch in meinen Augen ewiggestriger Unsinn. Man nehme eine kWh Strom, mache eine halbe kWh Methan draus, aus der man dann in der Gastherme 0,45 kWh Wärme bekommt.
Ähh, Moment. Würde man statt der Gastherme einen Elektro-Durchlauferhitzer verbauen, würde aus 1 kWh Strom zumindest 1 kWh Heizwärme werden. Von Wärmepumpen ganz zu schweigen.
Nun mecce will ein Gas-Auto damit betreiben -> das macht im Vergleich zum BEV locker mal den Faktor 5 an Energieverschwendung aus. (Ohne das Getriebe, dass das BEV nicht braucht und 10-20% der Antriebsenergie in Wärme umwandelt.)
4) Du weißt wie viel die Abscheidung einer Tonne CO2 aus der Atmosphäre kostet?
Ich behaupte mal, das weiß aktuell niemand so genau, weil es noch kein großes Interesse an großtechnischen Anlagen dafür gibt.
Man hat sich schon damit beschäftigt....
https://www.chemie.de/news/1182878/co2-aus-der-luft-filtern-bleibt-teurer-als-erhofft.html
Da sind wir bei 230 bis 540 $/t -> 0,63 - 1,43 $/kg Gas aus CO2 Abscheidung.
Wohlgemerkt ohne den Strom aus dem das H2 gemacht wird und den Sabatier Prozess mit dem das Methan hergestellt wird....
Dafür haben manche Menschen Interesse, die CO2-Abscheidung als super Zukunftstechnologie zu bewerben und darum die Kosten dafür schönzurechnen, während für Andere die CO2-Abscheidung zwingend für alle Zeit unmöglich sein und darum gigantisch teuer sein muss.
Man muss eben 400 ppm eines Spurengases gegen die Entropie aus der Luft abscheiden.
Der Rest in Thermodynamik.
Und interessanterweise ist das "etwas für alle Zeit als unmöglich definieren" etwas, was sowohl politisch ziemlich rechte als auch ziemlich linke Menschen ziemlich gut können, nur mit unterschiedlichen Motiven.
Für denkbar halte ich, dass man zweistufig das CO2 aus der Luft erst mit Gasdiffusion und geeigneten Hightech-Membranen aufkonzentrieren wird, und es dann aus dieser aufkonzentrierten Luft mit Kältemaschinen ausfriert (CO2 gefriert bei -78 °C zu Trockeneis). Es könnte aber auch deutlich bessere und günstigere Verfahren geben.
Das Auswaschen mit alkalischen organischen Aminen unter Überdruck ist derzeit die No. 1 unter den energetisch billigsten, der teuren Lösungen.
Preise siehe oben.
Es gibt 1000 Ideen das billig hinzukriegen - aber man muss gegen eine brutale Verdünnung arbeiten und die Entropie des in der Luft gelösten CO2 damit massiv erhöhen.
An der Physik kommt niemand vorbei.
MOFs könnten noch ein Ansatz sein, der langfristig gehen könnte - aber keiner dieser Ansätze wird mit einem energetischen Fingerschnipp das CO2 aus der Luft in die Flasche bringen.
Zumal man anschließend das mühevoll aufkonzentrierte CO2 wieder ohne energetischen Nutzen daraus zu ziehen mit dem Auspuff in die Atmosphäre verklappt.....
Der ganze Kreislauf 400 ppm CO2 -> 100% CO2 -> -> -> Gas/E-Fuel -> Antrieb + hoch konzentriertem CO2 Abgas -> Luft mit 400 ppm CO2 ist energetischer Wahnsinn!