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  • Jali

mehr als 1000 Beiträge seit 29.10.2002

Arbeiotslosenhilfe

chocochip schrieb am 3. Februar 2003 13:03

> ChromeDemon schrieb am 3. Februar 2003 12:49

> Nun, wenn die Arbeitslosenhilfe gestrichen wird, ist das ganz in
> Ordnung, vorausgesetzt man hat eine Chance sie durch freiwillige
> Arbeit noch zu bekommen. Warum sollte ich nicht, wenn ich Arbeitslos
> bin im Park Müll aufsammeln? Wohlbemerkt kann dies aber nicht auf
> einen Schlag passieren, denn diejenigen, die in die Versicherung
> eingezahlt haben, sollten auch Leistungen daraus erhalten, ansonsten
> war es keien Versicherung.

Nur das die Arbeitslosenhilfe nicht aus der Arbeitslosenversicherung
bezahlt wird. Daher kommt das Arbeitslosengeld. Das wird über einen
festen Zeitraum bezahlt, dann gibt's Arbeitslosenhilfe. Die wird
teilweise von der Bundesanstalt für Arbeit, und von den Gemeinden
bezahlt. Wenn man sie nun wegstreicht, landen die Leute gleich in der
Sozialhilfe, und es werden noch mehr Kosten auf die Länder
umgeschichtet. Die meisten Kommunen sind eh' schon pleite, aber Herr
Eichel kann behaupten dem Bund ein paar Milliarden eingespart zu
haben. 
Tolle Idee, so macht man gute Haushaltszahlen.


> Und wenn man es wird, bitte Knete her, aber bitte keine Pflichten.
> Ich würde die Arbeitslosenhilfe ganz abschaffen, auch das
> Arbeitslosengeld. Wenn jemand arbeitslos wird, sollte er halt soziale
> Dienste leisten, dafür Geld bekommen, oder von seinem Ersparten
> leben. Wo ist das Problem? Geld gibt es auf diese Weise immer noch,
> Arbeiten, die sonst keiner machen würde, können aber dann erledigt
> werden.
Super Idee! Schmeißen wir ein all die -ohnehin schlecht bezahlten-
Leute bei Müllabführ und Co. raus, und holen sie anschließend wieder,
als Pflichtarbeiter, für's Arbeitslosengeld. Spart man prima die
Sozialkosten, und braucht sich nicht weiter zu kümmern. 
Wie wär's wenn man den Leuten statt dessen einen richtigen
Arbeitsplatz anbieten würde? 
Wenn tatsächlich, wie Du sagst, soziale Dienstleistungen benötigt
werden, kann man Arbeitslosen doch eine Stelle in einem der
benötigten Bereiche anbieten. 
Ich könnte mir das so Vorstellen:
Jemand der arbeitslos ist, kann in einem sozialen Bereich arbeiten.
Zum Beispiel in sozialen Einrichtungen, bei der Stadtreinigung etc.
Die Arbeitsverträge sind aber so abgefasst, daß die Leute jederzeit
kündigen können, wenn sie eine Stelle in Ihrem eigentlichen Beruf
finden. 
Ein solches Modell stärkt sicherlich die Motivation und das
Selbstbewußtsein der Leute mehr, als der von Dir vorgeschlagene
"Arbeitsdienst", kostet im Endeffekt aber auch nicht mehr. 
Leider setzt ein solches Modell natürlich vorraus, daß die
Bedingungen erfüllt  sind, die Du genannt hast: Es muß ein
entsprechender Bedarf an Arbeitskräften in sozialen Bereichen zur
Verfügung stehen, ansonsten verkommt das Ganze zur
Beschäftigungstherapie. 
Wenn das funktioniert kann man über entsprechende Einschnitte bei der
Arbeitslosenhilfe nachdenken.



> Und Du selber? Hartz magst Du nicht, Gegenvorschläge bringst Du aber
> auch nicht. Sag, wie soll man es machen?


Siehe oben. Das ist zumindest ein Vorschlag. Ich behaupte nicht, er
sei gut, aber es ist einer. :-)

Gruß,
Jali

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