Pyothon schrieb am 3. Februar 2003 16:10
> http://www.netzeitung.de/servlets/page?section=1110&item=225317
>
> "CDU-Chefin Merkel glaubt, dass die Bevölkerung zu wenig Angst vor
> Terrorgefahren hat. Die Politik müsse das «Bedrohungsgefühl» stärken.
>
> Nach Ansicht von CDU-Chefin Angela Merkel sind auch deswegen so viele
> Menschen in Deutschland gegen einen Irak-Krieg, weil ihnen nicht
> ausreichend die Gefahren bewusst seien, die vom Regime Saddam
> Husseins ausgingen.
Liegt das an den Menschen, weil sie die Informationen über die
Gefahren bewußt ignorieren? Oder liegt es vielleicht daran, daß ihnen
diese Informationen fehlen?
Ein lakonischer Hinweis auf die mögliche Produktion von
Massenvernichtungswaffen ist da noch nicht ausreichend, denn diese
Kriterium erfüllen weitaus mehr Staaten. Staaten, die sich nicht
scheuen, diese sogar einzusetzen, stellen für mich eine größere
Gefahr dar als solche, die ständig nur damit drohen.
Der Hinweis darauf, daß den Geheimdiensten Informationen vorliegen,
die Beweise enthielten, ist auch nicht ausreichend, solange diese
Informationen nicht offengelegt werden.
Der Hinweis darauf, daß ein Gefangener der USA auf Kuba geäußert hat,
es bestünden Verbindungen zwischen Hussein und Al-Qaida, entlockt mir
eher ein müdes Lächeln.
Liegt es vielleicht eher daran, daß es gar keine solchen
Informationen gibt? Wo sind die ernstzunehmenden (konkreten) Hinweise
darauf, daß uns der kleine Staat Irak mit seinen immensen inneren
Problemen und einem Diktator an der Spitze, dem nichts wichtiger ist
als der Erhalt seiner eigenen Macht, in irgendeiner Weise gefährlich
werden könnte. (Ganz bestimmt stellt der Irak in der Nahostregion ein
schwer abwägbares Risiko dar, aber das kann imho durch die
gegenwärtigen Inspektionen minimiert werden. Von permanenten
Kontrollen verspreche ich mir aber noch immer mehr als von einem
Krieg gegen ein ganzes Land.)
Wo sind also diese Informationen, und welcherart sind sie? Wer
schreibt es sich auf die Fahnen, uns die Fakten vorzulegen?
Eines hat die Bevölkerung aber vielleicht sogar von selbst
herausgefunden: daß ein Krieg gegen den Irak die Bedrohung
terroristischer Anschläge nicht etwa vermindert, sondern im Gegenteil
verstärken wird. Wäre das nicht so, würden gegenwärtig nicht
(west-)weltweit verstärkt Vorkehrungen gegen etwaige Terroranschläge
getroffen werden.
> Es bestünde eine Diskrepanz zwischen dem Handeln
> der Regierung, die bereits Pläne zu Pockenimpfungen entwickelt habe,
> und dem Denken der Bevölkerung, die diese Gefahren offenbar nicht
> ernst nähme, sagte Merkel.
Was diese merkwürdigen Pockenvorkehrungen anbetrifft, hat sie
allerdings recht.
> Es sei Aufgabe der Politik, das Bedrohungsgefühl zu stärken, sagte
> Merkel am Montag im Anschluss an Sitzungen von Vorstand und Präsidium
> der CDU in Berlin.
Und hat damit mehr oder weniger unbewußt aus dem Nähkästchen
geplaudert. Nichts kann einer Regierung gelegener sein, als ihre
Bevölkerung permanent in latenter (niemals konkret werdend!) Angst zu
halten. Das Prinzip ist den militärischen Befehlshabern gut bekannt
und wird fleißig praktiziert.
> wie nennt man das, was derzeit alle medien in deutschland machen?
> beruhigung?
Sie machen Meinung, das ist ihr Zweck.
> http://www.netzeitung.de/servlets/page?section=1110&item=225317
>
> "CDU-Chefin Merkel glaubt, dass die Bevölkerung zu wenig Angst vor
> Terrorgefahren hat. Die Politik müsse das «Bedrohungsgefühl» stärken.
>
> Nach Ansicht von CDU-Chefin Angela Merkel sind auch deswegen so viele
> Menschen in Deutschland gegen einen Irak-Krieg, weil ihnen nicht
> ausreichend die Gefahren bewusst seien, die vom Regime Saddam
> Husseins ausgingen.
Liegt das an den Menschen, weil sie die Informationen über die
Gefahren bewußt ignorieren? Oder liegt es vielleicht daran, daß ihnen
diese Informationen fehlen?
Ein lakonischer Hinweis auf die mögliche Produktion von
Massenvernichtungswaffen ist da noch nicht ausreichend, denn diese
Kriterium erfüllen weitaus mehr Staaten. Staaten, die sich nicht
scheuen, diese sogar einzusetzen, stellen für mich eine größere
Gefahr dar als solche, die ständig nur damit drohen.
Der Hinweis darauf, daß den Geheimdiensten Informationen vorliegen,
die Beweise enthielten, ist auch nicht ausreichend, solange diese
Informationen nicht offengelegt werden.
Der Hinweis darauf, daß ein Gefangener der USA auf Kuba geäußert hat,
es bestünden Verbindungen zwischen Hussein und Al-Qaida, entlockt mir
eher ein müdes Lächeln.
Liegt es vielleicht eher daran, daß es gar keine solchen
Informationen gibt? Wo sind die ernstzunehmenden (konkreten) Hinweise
darauf, daß uns der kleine Staat Irak mit seinen immensen inneren
Problemen und einem Diktator an der Spitze, dem nichts wichtiger ist
als der Erhalt seiner eigenen Macht, in irgendeiner Weise gefährlich
werden könnte. (Ganz bestimmt stellt der Irak in der Nahostregion ein
schwer abwägbares Risiko dar, aber das kann imho durch die
gegenwärtigen Inspektionen minimiert werden. Von permanenten
Kontrollen verspreche ich mir aber noch immer mehr als von einem
Krieg gegen ein ganzes Land.)
Wo sind also diese Informationen, und welcherart sind sie? Wer
schreibt es sich auf die Fahnen, uns die Fakten vorzulegen?
Eines hat die Bevölkerung aber vielleicht sogar von selbst
herausgefunden: daß ein Krieg gegen den Irak die Bedrohung
terroristischer Anschläge nicht etwa vermindert, sondern im Gegenteil
verstärken wird. Wäre das nicht so, würden gegenwärtig nicht
(west-)weltweit verstärkt Vorkehrungen gegen etwaige Terroranschläge
getroffen werden.
> Es bestünde eine Diskrepanz zwischen dem Handeln
> der Regierung, die bereits Pläne zu Pockenimpfungen entwickelt habe,
> und dem Denken der Bevölkerung, die diese Gefahren offenbar nicht
> ernst nähme, sagte Merkel.
Was diese merkwürdigen Pockenvorkehrungen anbetrifft, hat sie
allerdings recht.
> Es sei Aufgabe der Politik, das Bedrohungsgefühl zu stärken, sagte
> Merkel am Montag im Anschluss an Sitzungen von Vorstand und Präsidium
> der CDU in Berlin.
Und hat damit mehr oder weniger unbewußt aus dem Nähkästchen
geplaudert. Nichts kann einer Regierung gelegener sein, als ihre
Bevölkerung permanent in latenter (niemals konkret werdend!) Angst zu
halten. Das Prinzip ist den militärischen Befehlshabern gut bekannt
und wird fleißig praktiziert.
> wie nennt man das, was derzeit alle medien in deutschland machen?
> beruhigung?
Sie machen Meinung, das ist ihr Zweck.