the observer schrieb am 4. Februar 2003 15:52
>>
> Was bringst Du jetzt in diese Diskussion die Erörterung der
> Staatsquote hinein? Was hat sie mit der Definition von Begriffen zu
> tun?
Mit meinen knappen Lateinkenntnissen: liber heiß t afaik frei. Und
bei einer Staatsquote von 0% stehen imho die Chancen dafür besser als
bei 100%.
> Die ernüchternde Antwort ist: Ich kenne keine genaue
> Definition.
Zumindest für liberal: ich auch nicht. Und das ist also kein Grund
zum Lästern.
>
> Im Gegenteil, ich spreche ihm gar nichts ab. Du mußt da was überlesen
> haben. Ich kritisiere das, was er vertritt.
Ack.
>
> Dazu noch folgendes: Seine Positionen gefallen mir wirklich nicht,
> das ist das eine. Der libertarianism (oder Neoliberalismus?) ist
> allerdings - so wie ich es sehe - keine Alternative. Er ist nach wie
> vor nichts weiter als eine Ideologie, denn er wird nicht so
> funktionieren (und es gibt auch kein Beispiel, daß er je so
> funktioniert hat), wie es die Neoliberalen (oder besser Libertären?)
> propagieren. Im Gegenteil, es gibt ein gravierendes Beispiel, wie
> Neoliberale ein Land wirtschaftlich zugrundegerichtet haben, und das
> allen eine Warnung sein sollte, die dieser Ideologie anhängen - Chile
> in der Pinochet- Ära.
Ich kann jetzt keinen Beweis für die Erfolgsaussichten libertärer
Positionen bringen. Meine Definition: Libertär=100% politikfrei
schließt Deine Aussage aus: Die Pinochet-Ära hatte sehr wohl
Politiker, ich glaube einer von ihnen hieß Pinochet.
>
> Neo~ heißt nicht "neu dabei
> sein". Es hat eine andere Bedeutung.
O.K. Mein Problem mit Vorsilben und Ergänzungen: entweder weiß
keiner, was sie bedeuten, oder sie verkehren den Ausgangsbegriff bis
zur Absurdität:
Volks-Republik
soziale Marktwirtschaft
Oder die Begriffe werden einfach simpel vergewaltigt. So gab es mal
eine "Freiheitliche-Arbeiter-Partei", deren Vorsitzender Asbach-Siggi
mit dem Hakenkreuz über Bett geschlafen hat, und ziemlich sicher nie
gearbeitet hat.
Das Arbeitsministerium beschäftigt sich Arbeitslosigkeit, das
Verteidigungsministerium mit dem Angriff auf den Irak, das
Bildungsministerium mit Hochschul-Schließungen und das
Sozialministerium ....
Keiner weiß, was liberal ist, also machen wir ein neues Wort,
neo-liberal, da weiß auch keiner, was es ist. Es will auch keiner
wissen, solange man dagegen sein kann?
>>
> Was bringst Du jetzt in diese Diskussion die Erörterung der
> Staatsquote hinein? Was hat sie mit der Definition von Begriffen zu
> tun?
Mit meinen knappen Lateinkenntnissen: liber heiß t afaik frei. Und
bei einer Staatsquote von 0% stehen imho die Chancen dafür besser als
bei 100%.
> Die ernüchternde Antwort ist: Ich kenne keine genaue
> Definition.
Zumindest für liberal: ich auch nicht. Und das ist also kein Grund
zum Lästern.
>
> Im Gegenteil, ich spreche ihm gar nichts ab. Du mußt da was überlesen
> haben. Ich kritisiere das, was er vertritt.
Ack.
>
> Dazu noch folgendes: Seine Positionen gefallen mir wirklich nicht,
> das ist das eine. Der libertarianism (oder Neoliberalismus?) ist
> allerdings - so wie ich es sehe - keine Alternative. Er ist nach wie
> vor nichts weiter als eine Ideologie, denn er wird nicht so
> funktionieren (und es gibt auch kein Beispiel, daß er je so
> funktioniert hat), wie es die Neoliberalen (oder besser Libertären?)
> propagieren. Im Gegenteil, es gibt ein gravierendes Beispiel, wie
> Neoliberale ein Land wirtschaftlich zugrundegerichtet haben, und das
> allen eine Warnung sein sollte, die dieser Ideologie anhängen - Chile
> in der Pinochet- Ära.
Ich kann jetzt keinen Beweis für die Erfolgsaussichten libertärer
Positionen bringen. Meine Definition: Libertär=100% politikfrei
schließt Deine Aussage aus: Die Pinochet-Ära hatte sehr wohl
Politiker, ich glaube einer von ihnen hieß Pinochet.
>
> Neo~ heißt nicht "neu dabei
> sein". Es hat eine andere Bedeutung.
O.K. Mein Problem mit Vorsilben und Ergänzungen: entweder weiß
keiner, was sie bedeuten, oder sie verkehren den Ausgangsbegriff bis
zur Absurdität:
Volks-Republik
soziale Marktwirtschaft
Oder die Begriffe werden einfach simpel vergewaltigt. So gab es mal
eine "Freiheitliche-Arbeiter-Partei", deren Vorsitzender Asbach-Siggi
mit dem Hakenkreuz über Bett geschlafen hat, und ziemlich sicher nie
gearbeitet hat.
Das Arbeitsministerium beschäftigt sich Arbeitslosigkeit, das
Verteidigungsministerium mit dem Angriff auf den Irak, das
Bildungsministerium mit Hochschul-Schließungen und das
Sozialministerium ....
Keiner weiß, was liberal ist, also machen wir ein neues Wort,
neo-liberal, da weiß auch keiner, was es ist. Es will auch keiner
wissen, solange man dagegen sein kann?