nein schrieb am 4. Februar 2003 16:35
> the observer schrieb am 4. Februar 2003 15:52
> > Was bringst Du jetzt in diese Diskussion die Erörterung der
> > Staatsquote hinein? Was hat sie mit der Definition von Begriffen zu
> > tun?
@observer
Nichts ;-)
> Mit meinen knappen Lateinkenntnissen: liber heiß t afaik frei. Und
> bei einer Staatsquote von 0% stehen imho die Chancen dafür besser als
> bei 100%.
Die sogenannte Staatsquote hat mit Freiheit ohnehin nichts zu tun.
Sie beschreibt afaik den Anteil des BSP auf den der Staat theoretisch
(!) Zugriff hatte.
> Ich kann jetzt keinen Beweis für die Erfolgsaussichten libertärer
> Positionen bringen. Meine Definition: Libertär=100% politikfrei
> schließt Deine Aussage aus: Die Pinochet-Ära hatte sehr wohl
> Politiker, ich glaube einer von ihnen hieß Pinochet.
Libertär=100% politikfrei ? Na dann erklär uns doch mal dein
Verständnis von "politikfrei"...
> Oder die Begriffe werden einfach simpel vergewaltigt. So gab es mal
> eine "Freiheitliche-Arbeiter-Partei", ...
Oder sogenannte Liberale die ständig für die theoretische Freiheit
aller und die reale Freiheit weniger bzw. reale Unfreiheit vieler
eintreten.
> Keiner weiß, was liberal ist, also machen wir ein neues Wort,
> neo-liberal, da weiß auch keiner, was es ist. Es will auch keiner
> wissen, solange man dagegen sein kann?
Neoliberal bezeichnet man afaik üblicherweise die Renaissance
liberaler Ideologie, die _nur_noch_ die Perfektionierung der Lizenz
zum Ausbeuten (= kapitalistische Ökonomie) ins Zentrum stellt (ohne
die "schmarotzende" Gemeinschaft (Staat, Mitbürger) weiterhin daran
beteiligen zu wollen, siehe Termini wie "Sozialismus light"), da die
"klassischen" bürgerlichen Freiheiten in der westlichen Welt
üblicherweise eben nicht mehr erkämpft werden müssen.
Vordergründig wird dabei populistisch erstmal gegen den "Moloch"
Staat, dessen Verschwendung, die "käuflichen" Politiker und die
arbeitslosen oder sozialhilfeempfangenden - kurz unproduktiven -
"Faulenzer" gewettert, aber im Grunde geht es nur um eine weiter
zunehmende Umverteilung von Geld und Macht aus den Händen Vieler (die
es aus sozialdarwinistischer Sicht nicht "verdient" haben) in die
Hände Weniger (die es durch irgendwelche Formen von "Leistung" und
"Stärke" angeblich "verdient" haben).
> the observer schrieb am 4. Februar 2003 15:52
> > Was bringst Du jetzt in diese Diskussion die Erörterung der
> > Staatsquote hinein? Was hat sie mit der Definition von Begriffen zu
> > tun?
@observer
Nichts ;-)
> Mit meinen knappen Lateinkenntnissen: liber heiß t afaik frei. Und
> bei einer Staatsquote von 0% stehen imho die Chancen dafür besser als
> bei 100%.
Die sogenannte Staatsquote hat mit Freiheit ohnehin nichts zu tun.
Sie beschreibt afaik den Anteil des BSP auf den der Staat theoretisch
(!) Zugriff hatte.
> Ich kann jetzt keinen Beweis für die Erfolgsaussichten libertärer
> Positionen bringen. Meine Definition: Libertär=100% politikfrei
> schließt Deine Aussage aus: Die Pinochet-Ära hatte sehr wohl
> Politiker, ich glaube einer von ihnen hieß Pinochet.
Libertär=100% politikfrei ? Na dann erklär uns doch mal dein
Verständnis von "politikfrei"...
> Oder die Begriffe werden einfach simpel vergewaltigt. So gab es mal
> eine "Freiheitliche-Arbeiter-Partei", ...
Oder sogenannte Liberale die ständig für die theoretische Freiheit
aller und die reale Freiheit weniger bzw. reale Unfreiheit vieler
eintreten.
> Keiner weiß, was liberal ist, also machen wir ein neues Wort,
> neo-liberal, da weiß auch keiner, was es ist. Es will auch keiner
> wissen, solange man dagegen sein kann?
Neoliberal bezeichnet man afaik üblicherweise die Renaissance
liberaler Ideologie, die _nur_noch_ die Perfektionierung der Lizenz
zum Ausbeuten (= kapitalistische Ökonomie) ins Zentrum stellt (ohne
die "schmarotzende" Gemeinschaft (Staat, Mitbürger) weiterhin daran
beteiligen zu wollen, siehe Termini wie "Sozialismus light"), da die
"klassischen" bürgerlichen Freiheiten in der westlichen Welt
üblicherweise eben nicht mehr erkämpft werden müssen.
Vordergründig wird dabei populistisch erstmal gegen den "Moloch"
Staat, dessen Verschwendung, die "käuflichen" Politiker und die
arbeitslosen oder sozialhilfeempfangenden - kurz unproduktiven -
"Faulenzer" gewettert, aber im Grunde geht es nur um eine weiter
zunehmende Umverteilung von Geld und Macht aus den Händen Vieler (die
es aus sozialdarwinistischer Sicht nicht "verdient" haben) in die
Hände Weniger (die es durch irgendwelche Formen von "Leistung" und
"Stärke" angeblich "verdient" haben).