Toddybear schrieb am 4. Februar 2003 4:50
> > Während der relativ kurzen Reformphase während der 70er Jahre hat der
> > Kapitalismus in der "1. Welt" offensichtlich bereits sein ganzes
> > Potenzial offenbart. Mehr ist nicht drin.
>
> Stimme ich zu.
Die zivilen Möglichkeiten dieser Ökonomie haben ihren Zenith
überschritten. Ein bisschen Brot & Spiele, die jeder Zeit wieder
einkassiert werden können, so lange die Menschen die Produktion und
Organisation der Gesellschaft nicht selber in der Hand haben, sondern
dem "Schicksal" - also den "Sachzwängen" - und einer
Besitz-Oligarchie ausgeliefert sind.
Es gibt viele Vorurteile über die Theorie von Marx. Aber Marx hat das
Kapital nicht als Ding, sondern als gesellschaftliches Verhältnis
definiert, bzw. erkannt.
> Einen Trend zu "Antikapitalismus" sehe ich auch, nur ist nix
> gewonnen, indem altes wieder aus dem Hut gezaubert wird. Vielmehr
> denke ich, dass das ganze "System" komplett umgekrempelt werden
> müsste und nichts mehr mit Sozialismus, Kapitalismus oder was auch
> immer gemein hat. Und da fängt es auch schon an: Wie soll denn diese
> schöne neue Welt denn aussehen? Das Geld abschaffen (würde
> oberflächlich betrachtet viele Probleme lösen)? Ich bin der Meinung,
> dass im Kleinen schon was gewonnen wäre würden sich die Menschen
> gegenseitig mehr respektieren und achten.
Leider ist das gesellschaftliche Verhältnis der Menschen durch
Ausbeutungsverhältnisse und Machtungleichheiten gekennzeichnet.
Leider ist Marx dadurch immer noch aktuell. Er würde seine Aktualität
erst verlieren, wenn die Machtverteilung gleich wäre, also
demokratisch.
> Ein Zitat aus Matrix, das wie ich finde den Nagel auf den Kopf
> trifft:
>
> "ICh glaube vielmehr, dass die Menschen sich durch Kummer und Leid
> definieren"
Das ist eine subjektive Seite.
Aber objektiv definieren sich die Menschen durch ihre
Lebensbedürfnisse und Fähigkeiten, ob sie ihnen bewusst werden oder
nicht und ob sie diese in gesellschaftlicher Kommunikation und
Kooperation verwirklichen können oder nicht.
Gruss - Karl
> > Während der relativ kurzen Reformphase während der 70er Jahre hat der
> > Kapitalismus in der "1. Welt" offensichtlich bereits sein ganzes
> > Potenzial offenbart. Mehr ist nicht drin.
>
> Stimme ich zu.
Die zivilen Möglichkeiten dieser Ökonomie haben ihren Zenith
überschritten. Ein bisschen Brot & Spiele, die jeder Zeit wieder
einkassiert werden können, so lange die Menschen die Produktion und
Organisation der Gesellschaft nicht selber in der Hand haben, sondern
dem "Schicksal" - also den "Sachzwängen" - und einer
Besitz-Oligarchie ausgeliefert sind.
Es gibt viele Vorurteile über die Theorie von Marx. Aber Marx hat das
Kapital nicht als Ding, sondern als gesellschaftliches Verhältnis
definiert, bzw. erkannt.
> Einen Trend zu "Antikapitalismus" sehe ich auch, nur ist nix
> gewonnen, indem altes wieder aus dem Hut gezaubert wird. Vielmehr
> denke ich, dass das ganze "System" komplett umgekrempelt werden
> müsste und nichts mehr mit Sozialismus, Kapitalismus oder was auch
> immer gemein hat. Und da fängt es auch schon an: Wie soll denn diese
> schöne neue Welt denn aussehen? Das Geld abschaffen (würde
> oberflächlich betrachtet viele Probleme lösen)? Ich bin der Meinung,
> dass im Kleinen schon was gewonnen wäre würden sich die Menschen
> gegenseitig mehr respektieren und achten.
Leider ist das gesellschaftliche Verhältnis der Menschen durch
Ausbeutungsverhältnisse und Machtungleichheiten gekennzeichnet.
Leider ist Marx dadurch immer noch aktuell. Er würde seine Aktualität
erst verlieren, wenn die Machtverteilung gleich wäre, also
demokratisch.
> Ein Zitat aus Matrix, das wie ich finde den Nagel auf den Kopf
> trifft:
>
> "ICh glaube vielmehr, dass die Menschen sich durch Kummer und Leid
> definieren"
Das ist eine subjektive Seite.
Aber objektiv definieren sich die Menschen durch ihre
Lebensbedürfnisse und Fähigkeiten, ob sie ihnen bewusst werden oder
nicht und ob sie diese in gesellschaftlicher Kommunikation und
Kooperation verwirklichen können oder nicht.
Gruss - Karl