Herr März checkts nicht. Das Steuersystem soll kompliziert sein.
Verschwörungsthese 1: Erstens ist die Steuerberaterlobby EXTREEEEM stark vertreten in der Regierung. Dazu zählen nicht nur reine Steuerberater, sondern auch jede Menge Juristen mit dem Schwerpunkt Steuern. Eine einfache Steuererklärung zieht keine Mandate nach sich. – Ich, freiberuflicher Kleinverdiener, musste die letzten Jahre wegen ungünstiger Umstände rund 2500 Euro an den Steuerberater abdrücken um dieselbe Summe an Steuern zu sparen. Bei einem Umsatz von 20.000 Euro. Der Steuerberater ist jedes Jahr mein größter Einzelposten überhaupt. Nullsummenspiel. Immerhin ist dann die Steuer gemacht.
Verschwörungsthese 2: Es verstecken sich in all den Regelwerken auch die Schlupflöcher, die der Normalsterbliche nicht kennt. Wenn das nur ein dünnes Heftchen wäre, käme jeder schnell drauf. Aber wenn es ein dicker Wälzer ist, wird es schwierig, selbst für Fachleute. So kann man wunderbar irgendwelche U-Boote für Großkunden verstecken. Wenn es um ein paar Milliarden haben oder nicht haben geht, darf man schon mal via Einflussnahme den Gesetzgeber bemühen, oder?
Verschwörungsthese 3: Ich habe auch manchmal den Eindruck, dass komplizierte Verwaltungsakte die Großindustrie gegenüber dem Kleingewerbe beschützt. Und auch gegenüber ausländischen Unternehmen. Wäre doch schrecklich, wenn jeder Hinz und Kunz dasselbe Geschäft betreiben würde wie die großen. Also machen wir es hübsch kompliziert. Bei großen Unternehmen fällt sowas nicht besonders ins Gewicht. Aber im Kleinen, da wo selbst und ständig gearbeitet wird, schreckt es ab.
Verschwörungsthese 4: Nicht zuletzt lebt eine ganze Beamtenschaft von dem Getue mit der Steuer. Wohin mit den Leuten, wenn plötzlich alles ganz einfach wäre?