Als Beispiel werden die verschärften Abgasgrenzwerte für Autos angeführt, die Ende 2018 beschlossen wurden.
Dadurch hätten die Autobauer "ihre Wettbewerbsfähigkeit zum Teil eingebüßt", weil sie primär auf den Verbrennungsmotor spezialisiert waren. "Da die Automobilindustrie eine deutsche Schlüsselindustrie darstellt, sei die Industrie in Deutschland somit ‚herzkrank‘", heißt es in der Studie.
Eigentlich wollte ich grad schreiben, dass moderne Akkus und Elektromotoren noch gar nicht so lange existieren. Doch dann bin ich auf diesen Artikel gestoßen:
https://www.volkswagen.at/elektroauto/id-technologie/geschichte-des-elektroautos
Das heisst, die theoretischen Grundagen bis hin zum Prototypen gab es bei VW schon seit Ende der 1970er.
Hätte man die Forscher zu einem Bruchteil der Strafe, die VW wegen des Abgasbetrugs in den USA zahlen musste, weiter forschen lassen, dann hätte VW realistisch bis Ende der 1990er solche Autos zur Seienreife entwickeln können.
Leider steht in dem Artikel nicht, welche Art von E-Motor dort in dem T2 verbaut wurde und wie dieser geregelt wurde. Hatten sie schon einen Frequenzumrichter oder haben sie damals noch per Pulweiten-Modulation die Geschwindigkeit gesteuert?
Aber irgendwie passt dieser Vorgang zu der Bräsigkeit der deutschen Industrie seit den 1970ern. Autofocus bei Kameras, E-Autos, MP3 usw. Wurde alles einst einmal hier von fähigen Köpfen entwickelt und ist dann irgendwo an der Trägheit und fehlenden Innovationsfähigkeit von Managern, BWLern und Unternehmensberatern gescheitert.
Gut, Ende der 1980er hatte VW mit einem Skandal wegen Devisenbetrugs zu kämpfen. Aber mich würde interessieren, wieso die Forschung an E-Autos einfach so sang- und klanglos im Sand verlaufen ist, obwohl doch u.a. auch das Land Niedersachsen Anteile an VW hat.
Und was Batterien betrifft, in Deutschland gab es einst Firmen wie Varta, Hagen und Sonnenschein, mit denen man zusammen die Batterien hätte bauen hönnen.