Hier noch ein etwas ausführlicherer Artikel von Werner Rügemer zum gleichen Thema
Blackrock-Kapitalismus
Das neue transatlantische FinanzkartellSeit der „Finanzkrise“ stagnieren die Volkswirtschaften der westlichen Welt. Das durchschnittliche Wachstum in der Europäischen Union beträgt laut offiziellen Statistiken jährlich nur noch 0,9 Prozent – und selbst dieser Wert ist bereits geschönt, um wenigstens nichts Negatives vermelden zu müssen.[1] Es herrscht „Investitionsstreik“, titelt das „Handelsblatt“: „Anscheinend ist das Vertrauen in die Zukunft einfach nicht groß genug.“[2] Doch diese Analyse trifft nicht auf alle Wirtschaftsakteure zu: Eine Reihe von Finanzinvestoren besitzt offenbar größtes Vertrauen in die Zukunft. Denn für sie hat es keine Finanzkrise gegeben, im Gegenteil, sie wurden schwerreich.
Der größte dieser Finanzinvestoren heißt Blackrock, der „schwarze Fels“. Sein Gründer Laurence Fink gilt als Initiator jener angeblichen „Wertpapiere“, die aus verbrieften, also von den Banken weiterverkauften und dann gebündelten Immobilienkrediten gebildet werden. Diese von Fink mitentwickelten Finanzspekulationen verhalfen Blackrock zu seinem ersten großen Sprung. Sie führten 2007 zum Bankrott der traditionellen westlichen Banken, der sogenannten Finanzkrise. Das verwaltete Vermögen von Blackrock schnellte in dieser Zeit rapide in die Höhe – von etwa 300 Mrd. US-Dollar im Jahre 2004 auf 1,3 Billionen im Jahre 2008.
https://www.blaetter.de/ausgabe/2016/oktober/blackrock-kapitalismus
Diese Schattenbanken und Finanzkartelle sind die totalitärsten, korruptesten und diktatoristen Strukturen in der Geschichte der Menschheit.
Ihr einziger Daaseinszweck dient der Ausplünderung der 99% zugunsten des 1%es und dem Transfer von gesellschaftlichem Eigentum und Macht in den inneren Zirkel der Zentren. Dafür werden sie fürstlich entlohnt.
8.635.000.000.000 Dollar in Steueroasen
Deutsche bunkern Vermögen in Höhe von 16 Prozent der Wirtschaftsleistung im AuslandNiedrige Steuern verhindern nicht, dass Reiche Vermögen in Steueroasen schaffen. Dies ist die Quintessenz einer Studie aus dem renommierten US-Wirtschaftsinstitut National Bureau of Economic Research (NBER). Demnach liegt der Anteil des Vermögens, das in Steueroasen versteckt wird, seit Jahrtausendbeginn bei rund zehn Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung. Doch in absoluten Zahlen ist dieses Vermögen massiv angewachsen. Waren 2007 noch rund 6,335 Billionen US-Dollar in Oasen geparkt, so waren es 2015 schon 8,635 Billionen – ein Anstieg von über 36 Prozent.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1066355.dollar-in-steueroasen.html
Da eines der ehernen Gesetzte des Kapitalismus lautet, dass Verluste sozialisiert und Gewinne privatisiert werden, muss die Ausplünderung dem Zugriff der gierigen Gemeinschaft entzogen werden. Auch hier ist Black Rock ganz vorne mit dabei:
(...) Zur okkulten Parallelwelt gehören die zwei Dutzend wichtigsten Finanzoasen zwischen den Cayman-Inseln und Luxemburg. Hier etablieren die Finanzinvestoren für ihre Aktienpakete und -fonds Briefkastenfirmen. Blackrock selbst hat seinen operativen Hauptsitz in New York, den rechtlichen Sitz aber in der größten Finanzoase der Welt, im US-amerikanischen Bundesstaat Delaware.
Zusätzlich unterhält Blackrock hier fünf Niederlassungen. All das ist nur deshalb möglich, weil diese Finanzinvestoren nach herrschender Definition keine Banken sind und deshalb auch nicht deren Regulierung unterliegen. Zwar hatten die G20-Staaten sie 2010 unter dem Begriff „Schattenbanken“[17] der Beobachtung unterstellt – und zwar durch den Financial Stability Board (FSB) in der Bank for International Settlements, der Zentralbank der Zentralbanken in Basel. Doch der damalige FSB-Vorsitzende Mario Draghi, der vor seiner Berufung zum Präsidenten der EZB stand, war offensichtlich wenig geneigt, konsequent durchzugreifen.
Und bis heute hat es die Lobby von Blackrock & Co. geschafft, dass dieser weiche „Beobachtungs“-Status nicht verschärft wurde.[18]
Auch sonst können Blackrock & Co. auf die Komplizenschaft der Finanzaufsicht zählen. So waren Blackrock, Capital Group, Vanguard, State Street und T Rowe Price während der Anbahnungsphase der letzten Finanzkrise gleichzeitig Mehrheitsaktionäre in den beiden größten Ratingagenturen Standard & Poor’s und Moody’s, und sie blieben dies, allen Interessenkonflikten zum Trotz, auch nach der Krise.[19](...)
s.o.