Michael Müller schrieb am 14.09.2020 01:15:
Die Kapitalisten sind schlauer als früher
In alten Industrievorstädten sieht man sie noch gelegentlich: Fabrikantenvillen aus dem 19. Jahrhundert, gleich gegenüber der Fabrik erbaut. Gegen die Hauptwindrichtung damit der Rauch nicht die vom Hauspersonal so liebevoll gepflegten weißen Leinen dreckig macht. Alles für alle Arbeiter gut sichtbar. Da kam Klassenbewusstsein ganz von selber auf.So blöd ist heute niemand mehr. Heute wohnt man weit ab in eigenen Vierteln oder gar auf einem ganz anderen Kontinent. Blackrock & Co. ist die nächste Evolutionsstufe: Da gibt es überhaupt keinen klar identifizierbaren persönlichen Kapitalisten mehr sondern nur noch ein abstraktes unpersönliches Finanzgebilde.
Die persönlichen Eigentümerkapitalisten gibts schon noch, von Jeff Bezos bis zu Familie Reimann. Sie sind nur nicht wichtig.
Die großen Geldsammelstellen sind institutionelle Anleger, Versicherungen, Banken, Staatsfonds. Natürlich kreditieren auch reiche Privatkapitalisten Hedgefonds.
All dieses Geld wird verwaltet von Angestellten die Geldvermehrung als Beruf treiben.
Von Geld, das ihnen nicht gehört.
Das sind die großen Kriegsflotten des Kapitals, die Gates und Quandts sind Jachten im Kielwasser.
Das Geld wird dorthin geworfen wo es am meisten Profit verspricht, das bestimmt die Kapitäne zu ihrem Kurs.
Die Kapitalisten sind irrelevant, es herrscht das Geld selbst und seine Vermehrung.
Die Gesellschaft ist abhängig davon daß die Geldvermehrung klappt.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.09.2020 01:34).