Ansicht umschalten
Avatar von EchtLinks
  • EchtLinks

mehr als 1000 Beiträge seit 06.09.2019

Wie erzeugt man den Diskurs in der Sache?

sabi.grub schrieb am 14.09.2020 22:49:

Solange sich aber alle oppositionellen Kräfte so leicht gegeneinander ausspielen lassen, wird das nichts. Bisher klappt es prima bei den Linken und Rechten. Selbst wenn beide an sich sozialistische Ziele verfolgen, kann man sie prima aufeinander hetzen.

Das Fleisch wirft zwei Hunden einen Knochen in die Mitte und schon ist man sie los. Wäre ja toll, wenn die Hunde sich um das Fleisch kümmern, welches den Knochen warf. Aber davor muss sich das Fleisch aktuell nicht fürchten, die Hunde sind zu dumm dazu.

Sie streiten sich um den Knochen, zerfleischen sich dafür, während das Fleisch lächelnd immer fetter wird. Ein paar Knochen hat es für die dummen Hunde immer übrig. Und die glauben ganz fest daran, dass das Fleisch sie gerne hat, weil sie Knochen bekommen.

Nun, ich vermag Deine Sicht nachzuvollzienen, darin dass so keine linken Mehrheiten entstehen können. Aber das Problem ist viel größer. Selbst Prof. Mausfeld kritisiert, das es keine Linke in Deutschland gibt. Dabei bleibt der Professor aber in seiner Sicht in der Zeit der Aufklärung von Kant stehen.

Prof. Mausfeld ist auch in der Friedensbewegung und die gehört eigentlich auch noch zu einem neuen Bündnis dazu. Aber diese bleiben ebenfalls im Idealismus stecken.
Ich habe vor Jahren schon versucht, zu vermitteln zwischen unterschiedlichen Leuten.
Es ist mir nicht gelungen, weil den Leuten die Fähigkeit verloren gegangen ist, das real Mögliche und Sinnvolle erst zu Ende zu denken und dann den möglichen Weg der Umsetzung zu finden.

Man muss erst mal selber an die politische Macht kommen, insofern ist es dumm, sich um den Knochen zu streiten, wenn man die Kontrolle über den Kochherd haben muss.

Bestenfalls versuchen beide Seiten die Arbeiter mit sozialen Verheißungen zu ködern.

Die Arbeiter müssen aber bereit sein, das "Kochhandwerk" lernen zu wollen, um bei Deinem Vergleich zu bleiben.

Die Etiketten passen schon deshalb nicht, weil beide Parteien nicht links sind.

Man kann da etwas hineininterpretieren, aber mit Sozialismus hat das in beiden Fällen nichts zu tun.

Der Witz ist aber, wenn die AfD den Euro abschaffen könnte, dann könnte das im Zusammenbruch dazu führen, dass man in Deutschland anfangen müsste, darüber zu diskutieren, wie dieser Sozialismus aussehen müsste, damit er nicht in die alten Fehler zurück fällt.

Aber das hat die AfD gar nicht mehr auf dem Schirm und die Pdl lernt nicht aus ihren Fehlern, obwohl es in NRW auch bei den Kommunalwahlen wieder nach unten ging.

Ich stimme auch in einigen Einschätzungen mit Dr. Krall überein, nicht aber darin, dass seine bürgerliche Revolution die Probleme lösen wird, wenn da nicht noch eine Stufe drauf käme. Die Linke hat in einigen Positionen recht, die AfD ebenso, aber daraus wird kein taugliches Programm entstehen, egal wie man das zusammenwürfelt.

Im Kampf um die staatliche Versorgung sind alle Abgeordeten Konkurrenten und nur das bestimmt deren Handeln. R. v. Weizsäcker: "Die Parteien haben sich den Staat zur Beute gemacht."

Darin ist die Ursache des gegenseitigen "Verprügelns" zu suchen, wobei es sicher gar keine Linken sein können, die das Verprügeln als Methode der Demokratie einführen wollen. Umgekehrt wäre der bewaffnete Kampf erst dann sinnvoll, wenn man eine Mehrheit aber keine andere Alternative mehr hätte und siegen würde.
Aber auch dann müsste man vorher sagen, wie dieser Sozialismus aussehen soll.

Solange alle nur ihre Wut im Bauch zum Anlass ihres Handelns machen, wie soll dabei etwas Neues entstehen, was Zukunft hat?

Um den Kapitalismus ändern zu können, muss man ihn erst mal verstehen.
Das ist natürlich schwierig, wenn die Politik in Hinterzimmern, Thinktanks und geheimen Absprachen erfolgt und die Verträge geheim gehalten werden, die abgeschlossen werden.

Und wenn dann einige auch noch am Börsenspiel gefallen gefunden haben, wo soll da der Verstand herkommen?

Die Änderung kann vielleicht der Wähler dadurch erzwingen, indem er die Parteien zwingt, dass die Bürger auf deren Plattformen ohne Zensur und Bevormundung mitreden können und diese Partei erkennen lässt, dass diese für direkte Demokratie eintreten und schon mal bereit sind, in der eigenen Struktur selbige zu üben.

Bisher sehe ich überall nur halbe Bilder, die auf Propaganda beruhen.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (15.09.2020 17:12).

Bewerten
- +
Ansicht umschalten