Also, ich muß noch darauf hinweisen, daß unter
"libertär" und "Anarchismus" durchaus
unterschiedliche Dinge verstanden werden Können. Der
"Anarcho-Kapitalismus" hat aus meiner Sicht der Dinge nichts
mit Anarchismus zu tun:
Anarchismus bedeutet Herrschaftslosigkeit. Ein auf
uneingeschränkten Kapitalismus basierendes Gesellschaftssystem
zieht aber zwangsläufig Herrschaftsverhältnisse nach sich
(Geld ist Macht!).
Alle anarchistischen Strömungen (auch der Individual-Anarchismus!)
lehnen deshalb den Kapitalismus ab und können in einer
Gesellschaft parallel nebeneinander oder sogar überlagernd
existieren. Der Anarchismus ist eine Richtung im Sozialismus und wird
auch als "freiheitlicher Sozialismus" oder
"libertärer Sozialismus" (im Gegensatz zum
"autoritären Sozialismus" nach Marx und Co.) bezeichnet.
Im Anarchismus-FAQ unter <A
HREF="http://www.anarchistfaq.org">http://www.anarchistfaq.org</A>
findet sich ein Appendix, der sich intensiver mit
"Anarcho-Kapitalismus" aus der Sicht der Anarchisten
auseinandersetzt.
In Deutschland zumindest würde man wohl (fast) jeden, der sich als
"Anarchist" oder "Libertär" bezeichnet,
beleidigen, wenn man sagte, er sei Kapitalist.
Ein wirklich freier Makt könnte meiner Ansicht nach nur in einer
Solidarwirtschaft erreicht werden, also wenn das Geld abgeschafft
wäre. Schwundgeld und ähnliche Ansätze taugen meiner
Ansicht nach nur als Hilfssysteme in einer Übergangszeit, aber
wenn sie richtig gut funktionieren, könnte man sie ja auch
beibehalten.