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Avatar von Unbekannter Verfasser
  • Fuchs

mehr als 1000 Beiträge seit 17.04.2007

und noch was zum Thema


>>>>Deine Kapitalismus-Definition halte ich allerdings
für nicht sehr vorteilhaft. Denn z.B. dem von Ayn Rand
beschriebenen Unternehmertypus würdest Du die
Kapitalisten-Eigenschaft einfach absprechen, da er eben weniger nach
"materiellem Gewinn" strebt.<<<<

Es ist noch ein Unterschied zwischen "weniger" und
"nicht". Strebt jemand nicht nach materiellem Gewinn, ist er
für mich auch nicht kapitalistisch. Da ist kein Widerspruch in
meiner Definition. Deine Definition aber paßt auf alles und jeden
und ist damit irgendwie in meinen Augen nicht besonders sinnvoll.

>>>>Übrigens streben viele Unternehmer weniger nach
"materiellem Gewinn", sondern viel mehr nach
Selbstverwirklichung, die ihnen von den staatssozialistischen
Räubern verwährt wird.<<<<

Es gibt keinen Staatssozialismus. Selbst nach Marx ist der Staat im
Sozialismus wegen Überflüssigkeit abgestorben. Was du meinst,
ist Staatskapitalismus. Ganz ähnliche wirtschaftliche Bedingungen
wie heute: es gibt ein Geldsystem, das auf Lohn basiert. Nur daß
die Produktionsmittel in Staatseigentum sind und von ihm gesteuert
werden, im Gegensatz zum Privatkapitalismus, den wir hier haben. Auch
im Staatskapitalismus kann frei gehandelt werden, nur eben halt mit dem
Staat.

>>>>Du forderst, dass "die Arbeiter im Besitz aller
Produktionsmittel" sein sollen. Mit welchem
Recht glaubst Du, mir demnach meinen Computer nehmen zu dürfen,
für den ICH gespart habe? <<<<

>>>>Mit welchem Recht glaubst Du, einem Unternehmer seine
Produktionsmittel rauben zu dürfen, für die ER gespart
hat?<<<<

Warum sollte ein einzelner Mensch (oder ein elitärer kleiner Kreis
von Menschen) darüber entscheiden dürfen, was wann und wie
produziert wird, wenn er selbst gar nicht dafür arbeiten muß
(und wenn er die Produkte gar nicht selbst verwendet)? Weil er für
seine Fabrik gespart hat??? Ich spare auch schon mein Leben lang, aber
eine Fabrik kann ich mir trotzdem nicht leisten. Und das liegt bestimmt
nicht daran, daß ich  Faul wäre. Ich bleibe dabei: die
Arbeiter tragen die eigentliche Last bei der Produktion, und ihnen
gebührt daher auch das letzte Wort bei allen betriebsinternen
Entscheidungen.

>>>>Bitte erkläre mir auch, wie in Deinen Augen
"Herrschaft über andere" durch Ungleichverteilung von
Geld möglich sein kann.<<<<

Hallo? Ist das denn so schwer zu verstehen? Wenn du genug Geld
dafür hast, kannst du mir z.B. ein paar Schläger auf den Hals
hetzen und dir zum Schutz ein paar Bodyguards mieten. Du kannst Kohle
locker machen, um mich überwachen zu lassen, um mich dann an einem
empfindlichen Punkt treffen zu können. Du kannst dir bessere
Anwälte leisten, Leute bestecken usw. In Verbindung mit einer
gesetzesfreien, aber geldwirtschaftlichen Gesellschaft könntest du
mit genügend Kohle ganze Geheimdienste oder Armeen aufbauen. 

>>>>Dein angebliches Recht auf Faulheit ist bei
näherer Betrachtung ein Recht auf parasitäres Leben auf
Kosten anderer. Offensichtlich hälst Du es für besonders
moralisch, wenn einige auf Kosten anderer leben. Viel Spaß dabei,
allen Beteiligten!<<<<

Hey, Einspruch Euer Ehren! Unsere heutigen technischen
Möglichkeiten sind so groß, die Produktivität der
einzelnen Betriebe so hoch, da könnte man locker eine Gesellschaft
aufbauen, die einschließlich Luxusgüter-Produktion
vielleicht noch fünf Stunden Arbeit pro Woche und Mensch erfordern
(wenn mann dann gleich das ganze Lohnsystem abschafft und mit ihm das
Banken- und Versicherungswesen).
Die Wirtschaft bläht sich heute selbst auf, durch Werbung werden
immer neue (und immer sinnlosere) Bedürfnisse geschaffen usw.
Da ich niemandem verbieten will, mehr als z.B. fünf Stunden die
Woche zu arbeiten, kann ich Anderen ein Recht auf Faulheit
einräumen. Jeder Mensch hat Phasen in seinem Leben, wo er Ruhe
braucht und Phasen, in denen er etwas Nützliches tun möchte.

Eine Frage aber: Wie macht z.B. in einer Solidarwirtschaft eine Insel
Sinn, in der es ein Geldsystem gibt?
Oder bist du einfach nur der Meinung, daß das Geld unbedingt
nötig ist, um eine Gesellschaft am Laufen zu halten?


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