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  • feh

379 Beiträge seit 06.02.2017

Re: Begriffswirrwarr, meines Erachtens

... Die HBS-VertreterInnen machen m. E. auch einen theoretischen Fehler. Wer Antifeminismus ankreidet, hält sich selbst damit für eine/n Feministen/in, scheint logisch. Der Begriff ist abgeleitet von lateinisch femina Frau und -ismus über französisch féminisme. Im Kern meint Feminismus damit traditionell die Gleichberechtigung, Menschenwürde, die Selbstbestimmung von Frauen (im Vergleich zu Männern), wobei hier in den Anfängen des Feminismus traditionell als schützenswerte Menschen Geschöpfe gemeint waren mit weiblichen Geschlechtsmerkmalen und einer psychologischen Selbstbeschreibung als Frau im klassischen Sinne. Dahinter steckte also die Dichotomie Mann versus Frau.

Das Gunda Werner Institut, das ja wie die Heinrich-Böll-Stiftung alle sexuellen Identitäten im Blick hat („Weltweit soll durch die politische Bildungsarbeit der Stiftung sexueller Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans- und Inter-Menschen (LSBTI) entgegengewirkt werden“), definiert jetzt mal fleißig um:

Feminismus setzt sich für eine gerechte Gesellschaft für alle Geschlechter ein. Auch Männer können benachteiligt sein. Männer erfahren z. B. Abwertung wegen ihrer sexuellen Orientierung, durch Gewalt, Arbeitslosigkeit, gesundheitliche Probleme oder aufgrund vorherrschender Männlichkeitsnormen (z. B. stark, überlegen, beruflich erfolgreich sein zu müssen). Tatsächlich sind trotz bestimmter Nachteile diejenigen, die Macht und Vermögen besitzen, verteilen und repräsentieren, auch heute noch mehrheitlich Männer.“ (Quelle: Broschüre „Gender raus“) Ergo: Der Kampf für den Mann ist auch Feminismus, kann es zumindest sein.

Es geht doch wohl eher um Geschlechter- und Gender-Gleichstellung.

Im Kern wollen Anti Gender Akteur*innen definieren, was richtiges und was falsches, was wichtiges oder unwichtiges Wissen ist.“ Bin ich froh, dass die Heinrich-Böll-Stiftung und die Agent*Innen-Autor*Innen das nicht wollen.;-)

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