yossarian schrieb am 2. November 2001 16:29
> Übrigens: wichtiger Text, sehr interessant und wenn es tatsächlich
> dazu führen sollte, daß sich aus 09/11 eine ähnliche Zäsur wie nach >
dem Westfälischen Frieden 1648 entwickelt (damals wurde daß Konzept
> "Nationalstaat" in Europa entworfen und angewandt) dann soll mir
> das recht sein. Nationalstaaten waren ein evolutionärer Fortschritt,
> aber so langsam gehören sie, aufgrund globaler Verantwortung,
> aussortiert.
Die Nationalstaaten sind doch schon auf dem absteigenden Ast - und
dazu braucht es auch keinen 09/11. (Die Überbewertung von dem Anschlag
geht mir, nebenbeibemerkt, langsam ziemlich auf den Senkel.)
Auch wenn die EU sich zu bürokratisch gebärdet und die
Mitgliedsstaaten nur sehr ungerne Befugnisse und Macht abgeben, ist sie
m.E. doch ein interessanter Schritt, der mit Sicherheit in die
Geschichtsbücher eingehen wird.
Global betrachtet, sollte man auch die größer werdende Macht von
Konzernen nicht unterschätzen: vielleicht bewegen wir uns ja in
eine Blade-Runner ähnliche Zukunft, in der man irgendwann kein
Staatsangehöriger sondern 'Konzernbesitz' ist. O_O;
Als Gegenstück bilden sich ja auch noch die Basisdemokratischen
Bewegungen, für die die Nationalität ihrer Mitglieder genauso
untinteressant ist, wie für die Konzerne.
Und selbst die derzeit recht 'zahnlosen' Organisationen wir UNO
oder WTO würde ich nicht völlig abschreiben.
Aber schaun' mer mal was passiert. Das wichtigste ist, sich nicht
von der Panik, die derzeit überall verbreitet wird, anstecken
zu lassen.
> Und wie Osama bin Ladin in 200 Jahren im Geschichtsbuch dargestellt
> wird, darüber wage ich heute keine Prognose.
Warscheinlich gibt's für den Knilch noch nicht mal eine Fußnote.
Ersteinmal ist für mich noch nicht bewiesen in wiefern er für
besagten Anschlag tatsächlich verantwortlich zeichnet - und selbst
wenn... Im Vergleich mit Monstern wie Hitler, Stalin oder Pol Pot
hat er coh nichts großes zu melden.
Wenn's nur um Bodycount geht, dann stellt ihn der eine oder andere
Schwarzafrikanische Warlord mit Sicherheit in den Schatten
(vielleicht hat der eine oder andere hier im Forum, trotz des
derzeitigen Fokus auf Afghanistan, nicht vergessen was für
Abartigkeiten in Ländern wie Sierra Leone oder Ruanda begangen
wurden) und wenn es um wirtschaftlichen Schaden geht, dann sind die
Drogenkartelle in Mittelamerika warscheinlich auch viel erfolgreicher.
Naja... just my twopence.
Sayounara,
-jah
> Übrigens: wichtiger Text, sehr interessant und wenn es tatsächlich
> dazu führen sollte, daß sich aus 09/11 eine ähnliche Zäsur wie nach >
dem Westfälischen Frieden 1648 entwickelt (damals wurde daß Konzept
> "Nationalstaat" in Europa entworfen und angewandt) dann soll mir
> das recht sein. Nationalstaaten waren ein evolutionärer Fortschritt,
> aber so langsam gehören sie, aufgrund globaler Verantwortung,
> aussortiert.
Die Nationalstaaten sind doch schon auf dem absteigenden Ast - und
dazu braucht es auch keinen 09/11. (Die Überbewertung von dem Anschlag
geht mir, nebenbeibemerkt, langsam ziemlich auf den Senkel.)
Auch wenn die EU sich zu bürokratisch gebärdet und die
Mitgliedsstaaten nur sehr ungerne Befugnisse und Macht abgeben, ist sie
m.E. doch ein interessanter Schritt, der mit Sicherheit in die
Geschichtsbücher eingehen wird.
Global betrachtet, sollte man auch die größer werdende Macht von
Konzernen nicht unterschätzen: vielleicht bewegen wir uns ja in
eine Blade-Runner ähnliche Zukunft, in der man irgendwann kein
Staatsangehöriger sondern 'Konzernbesitz' ist. O_O;
Als Gegenstück bilden sich ja auch noch die Basisdemokratischen
Bewegungen, für die die Nationalität ihrer Mitglieder genauso
untinteressant ist, wie für die Konzerne.
Und selbst die derzeit recht 'zahnlosen' Organisationen wir UNO
oder WTO würde ich nicht völlig abschreiben.
Aber schaun' mer mal was passiert. Das wichtigste ist, sich nicht
von der Panik, die derzeit überall verbreitet wird, anstecken
zu lassen.
> Und wie Osama bin Ladin in 200 Jahren im Geschichtsbuch dargestellt
> wird, darüber wage ich heute keine Prognose.
Warscheinlich gibt's für den Knilch noch nicht mal eine Fußnote.
Ersteinmal ist für mich noch nicht bewiesen in wiefern er für
besagten Anschlag tatsächlich verantwortlich zeichnet - und selbst
wenn... Im Vergleich mit Monstern wie Hitler, Stalin oder Pol Pot
hat er coh nichts großes zu melden.
Wenn's nur um Bodycount geht, dann stellt ihn der eine oder andere
Schwarzafrikanische Warlord mit Sicherheit in den Schatten
(vielleicht hat der eine oder andere hier im Forum, trotz des
derzeitigen Fokus auf Afghanistan, nicht vergessen was für
Abartigkeiten in Ländern wie Sierra Leone oder Ruanda begangen
wurden) und wenn es um wirtschaftlichen Schaden geht, dann sind die
Drogenkartelle in Mittelamerika warscheinlich auch viel erfolgreicher.
Naja... just my twopence.
Sayounara,
-jah