Erst mal vorweg, wer keine Zinsen bezahlen will muß bloß keinen Kredit
aufnehmen. Zinsen sind der Preis für die zur Verfügungstellung von
Geld. Wenn ich sehr viel Geld hätte, oder sehr viel sparen und
verdienen kann, und mir bietet keiner eine vernünftige Vergütung dafür
das ich ihm/ihr das Geld das ich nicht selber verbraten kann leihe,
dann werde ich einfach meine Leistung verweigern. Dann bekommt die
Gesellschaft zum einen nicht soviele Dienstleistungen und Produkte von
mir wie ich eigentlich zur Verfügung stellen kann, und Kredite bekommt
sie auch nicht. Wenn das viele machen nennt man das Deflation. D.h.,
stell Dir vor, alle wollen konsumieren und keiner produziert mehr, weil
es sich einfach nicht mehr lohnt.
In Japan ist man in dieser Beziehung schon sehr weit. Geld gibt es dort
offenbar längst auch ohne Zinsverbot völlig zinslos, aber es tut sich
nicht viel.
In Europa und in den USA bekommen wir das auch ab 2010, vielleicht aber
auch schon früher. Dann gehen nämlich die geburtenstarken Jahrgänge in
Rente. Die haben in den letzten Jahrzehnten wie die Weltmeister für ihr
Alter gespart und damit die Nachfrage nach Vermögenswerten und damit
auch die Preise für Vermögen phantastisch in die Höhe getrieben. Wenn
die in Rente gehen und allmählich ihre gehorteten Vermögenswerte
abschmelzen um sich damit einen schönen Lebensabend zu machen, werden
dem nicht genug Sparer gegenüber stehen. Damit fallen zuerst die
Aktienkruse (hat vielleicht schon begonnen) und dann auch die Anleihen,
Zinsen und Immobilienwerte. Der demokrafische Aufbau der Gesellschaft
normalisiert sich erst einige Jahrzehnte später wieder allmählich. Erst
dann stoppt der Verfall der Vermögenswerte und auch der Zinsen wieder,
wenn sich nicht vorher ein paar gescheite Wirtschaftspolitiker finden.
Dann, ab ca 2010 und später, also kann man für coole Ideen Geld
bekommen soviel man will, aber es lohnt sich dann für die
Leistungserbringer nicht mehr mehr als den kurzfristigen Bedarf zu
decken, denn diese selber haben. Wer gescheit ist hat damit schon
längst angefangen und arbeitet schon heute trotz einer zur
Vollbeschäftigugn reichenden Nachfrage nur noch Teilzeit anstatt zu
investieren und Vermögen zu bilden.
Der Euro trägt übrigens zumindest für Deutsche zu dieser Tendenz noch
bei, denn warum soll man sich als deutscher Freiberufler oder
Unternehmer anstrengen und sparen, wo doch absehbar ist, dass es sich
wegen der Transfers nach Südeuropa einfach nicht lohnt? D.h., früher
haben die Deutschen von ihrem Fleiß und ihrer Leistung profitiert indem
die DM immer wieder gegenüber den anderen europäischen Währungen
aufgewertet wurde, so dass man dort immer mehr kaufen und preiswerter
Urlaub machen konnte. Jetzt geht das nicht mehr. Wir werden per Euro
von den anderen Europäern beklaut und geplündert - sofern wir weiter
wie bisher produzieren. Aber wir hier in Deutschland sind nicht so
blöde wie unsere Politiker und die von der EU glauben, soll doch
Südeuropa hochpäpeln und für deren Subvention malochen wer will, wir
machen einen auf lau. Wie die deutschen Wirtschaftsdaten zeigen, liege
ich damit ziemlich gut im Trend.
Wir werden also selber richtige Südeuropäer. Siesta machen, faulenzen
nur noch das Nötigste tuen. Zusammen mit dem oben erwähnten,
demographisch bedingten Überangebot und dem Preisverfall von
Vermögenswerten gehen die Zinsen damit immer weiter in den Keller, bis
sie auf Null Prozent sind oder bis der Staat am Ende sogar noch Zinsen
dafür bezahlt das sich überhaupt einer des Geld annimmt und leiht um
damit etwas zu machen. Damit sinkt natürlich auch die Sorgfallt der
Banken bei der Kreditvergabe, was dann in großem Umfang zu faulen
Krediten führt, wie dies in Japan längst der Fall ist.
Am Ende wird man von der guten alten Zeit träumen, als das Geld noch
richtig Zinsen kostete. Das war nämlich eine Zeit in der sich Leistung
lohnte und in der deshalb auch die Wirtschaft brummte und sich jeder
der konnte angestrengt hat um etwas zu Leisten und anzubieten was die
Gesellschaft brauchte.
Nein, Zinsen verbieten brauchen wir nicht, die Fakten und die Logik der
Wirtschaft und Währungspolitik schaft die Zinsen schon von selbst ab.
Wenn der Staat nicht selbst so verschuldet wäre würde man dann wohl
eher gerne Zinsen per Gesetz vorschreiben, damit sich Leistung wieder
lohnt. Aber wegen er Staatsschulden wird man dazu dann vielleicht wohl
erst mal wieder die Währung wechseln müssen. Wie in den zwanziger
Jahren, als fast jeder Milliardär war, aber fast nichts mehr für sein
Geld kaufen konnte. In so einer Situation kann der Staat seine Schulden
dann locker bezahlen und man kann danach mal wieder für ein paar
Jahrzehnte wirtschaften, sich anstrengen und etwas leisten, so wie von
1950 bis in die frühen 90er Jahre.
mfg
C Becker
2. Wenn ich mich recht erinnere sind die Zinsen in Japan längst bei 0 %
und
LEG schrieb am 1. November 2001 17:23
>
> "Ich persönlich bin ja für die Abschaffung von Zinsen, denn
> dann müssten gewisse Verbrecher zumindest wieder arbeiten für ihr G
> eld,
> anstatt ihr Geld "arbeiten" zu lassen (irre, wenn man sich das
> überlegt, nicht wahr?!). Abgesehen davon würde dies unsere Wirtscha
> ft
> auch stabilisieren...."
>
> Sieh es einmal von der anderen Seite: Wenn Du kein Geld hast, aber
> in
> coole Idee, kannst Du dir in unserer Gesellschaft Geld borgen. Du
> kriegst einen Kredit von der Bank, und die kümmern such nicht
> darum,
> was Du mit dem Geld machst, solange Du korrekt Kapital und Zinsen
> zurückzahlst.
>
> Du kannst Deine Idee verwirklichen und selbst Geld machen,
> Arbeitsplätze schaffen, Greenpeace finanzieren, was auch immer.
>
> Wenn es keine Kredite gäbe, würde es nicht möglich sein, aus dem
> Nichts, mit einer guten Idee, viel Fleiss und einem Kredit etwas
> aufzubauen. Nur diejenigen, die bereits Geld haben (oder reiche
> Verwandte!) könnten investieren. Ein Zinsverbot wäre eine subtile,
> aber
> höchst effiziente Methode, die Armen arm zu halten ud die Reichen
> reich.
>
> Moderne Kredite sind etwas sehr demokratisches: Sie zerstören
> Geldmonopole, weil damit auch kleine Leute eine Chance haben, Geld
> für
> Investitionen zu erhalten. Frage irgendeien erfolgreichen
> Geschäftsmann, ob er es ohne Kredite geschafft hätte: Die Antwort
> wird
> "nein" sein.
>
> Natürlich ist unsere Wirtschaftssystem nicht perfekt, aber es ist
> sehr
> viel besser als früher. Natürlich kann man Zinserträge besteuern
> (passiert schon in vielen Staaten!), aber es muss grundsätzlich
> möglich
> sein, dass Herr A zum Aufbau seiner Firma einen Kredit aufnehmen
> kann
> und dass Bank B Zinsen verrenchen darf, damit sie einen Anreiz hat,
> ein
> wirtschaftliches Risiko einzugehen und an Leute Geld zu verborgen,
> die
> keine 100%-ige Besicherung geben können.
>
aufnehmen. Zinsen sind der Preis für die zur Verfügungstellung von
Geld. Wenn ich sehr viel Geld hätte, oder sehr viel sparen und
verdienen kann, und mir bietet keiner eine vernünftige Vergütung dafür
das ich ihm/ihr das Geld das ich nicht selber verbraten kann leihe,
dann werde ich einfach meine Leistung verweigern. Dann bekommt die
Gesellschaft zum einen nicht soviele Dienstleistungen und Produkte von
mir wie ich eigentlich zur Verfügung stellen kann, und Kredite bekommt
sie auch nicht. Wenn das viele machen nennt man das Deflation. D.h.,
stell Dir vor, alle wollen konsumieren und keiner produziert mehr, weil
es sich einfach nicht mehr lohnt.
In Japan ist man in dieser Beziehung schon sehr weit. Geld gibt es dort
offenbar längst auch ohne Zinsverbot völlig zinslos, aber es tut sich
nicht viel.
In Europa und in den USA bekommen wir das auch ab 2010, vielleicht aber
auch schon früher. Dann gehen nämlich die geburtenstarken Jahrgänge in
Rente. Die haben in den letzten Jahrzehnten wie die Weltmeister für ihr
Alter gespart und damit die Nachfrage nach Vermögenswerten und damit
auch die Preise für Vermögen phantastisch in die Höhe getrieben. Wenn
die in Rente gehen und allmählich ihre gehorteten Vermögenswerte
abschmelzen um sich damit einen schönen Lebensabend zu machen, werden
dem nicht genug Sparer gegenüber stehen. Damit fallen zuerst die
Aktienkruse (hat vielleicht schon begonnen) und dann auch die Anleihen,
Zinsen und Immobilienwerte. Der demokrafische Aufbau der Gesellschaft
normalisiert sich erst einige Jahrzehnte später wieder allmählich. Erst
dann stoppt der Verfall der Vermögenswerte und auch der Zinsen wieder,
wenn sich nicht vorher ein paar gescheite Wirtschaftspolitiker finden.
Dann, ab ca 2010 und später, also kann man für coole Ideen Geld
bekommen soviel man will, aber es lohnt sich dann für die
Leistungserbringer nicht mehr mehr als den kurzfristigen Bedarf zu
decken, denn diese selber haben. Wer gescheit ist hat damit schon
längst angefangen und arbeitet schon heute trotz einer zur
Vollbeschäftigugn reichenden Nachfrage nur noch Teilzeit anstatt zu
investieren und Vermögen zu bilden.
Der Euro trägt übrigens zumindest für Deutsche zu dieser Tendenz noch
bei, denn warum soll man sich als deutscher Freiberufler oder
Unternehmer anstrengen und sparen, wo doch absehbar ist, dass es sich
wegen der Transfers nach Südeuropa einfach nicht lohnt? D.h., früher
haben die Deutschen von ihrem Fleiß und ihrer Leistung profitiert indem
die DM immer wieder gegenüber den anderen europäischen Währungen
aufgewertet wurde, so dass man dort immer mehr kaufen und preiswerter
Urlaub machen konnte. Jetzt geht das nicht mehr. Wir werden per Euro
von den anderen Europäern beklaut und geplündert - sofern wir weiter
wie bisher produzieren. Aber wir hier in Deutschland sind nicht so
blöde wie unsere Politiker und die von der EU glauben, soll doch
Südeuropa hochpäpeln und für deren Subvention malochen wer will, wir
machen einen auf lau. Wie die deutschen Wirtschaftsdaten zeigen, liege
ich damit ziemlich gut im Trend.
Wir werden also selber richtige Südeuropäer. Siesta machen, faulenzen
nur noch das Nötigste tuen. Zusammen mit dem oben erwähnten,
demographisch bedingten Überangebot und dem Preisverfall von
Vermögenswerten gehen die Zinsen damit immer weiter in den Keller, bis
sie auf Null Prozent sind oder bis der Staat am Ende sogar noch Zinsen
dafür bezahlt das sich überhaupt einer des Geld annimmt und leiht um
damit etwas zu machen. Damit sinkt natürlich auch die Sorgfallt der
Banken bei der Kreditvergabe, was dann in großem Umfang zu faulen
Krediten führt, wie dies in Japan längst der Fall ist.
Am Ende wird man von der guten alten Zeit träumen, als das Geld noch
richtig Zinsen kostete. Das war nämlich eine Zeit in der sich Leistung
lohnte und in der deshalb auch die Wirtschaft brummte und sich jeder
der konnte angestrengt hat um etwas zu Leisten und anzubieten was die
Gesellschaft brauchte.
Nein, Zinsen verbieten brauchen wir nicht, die Fakten und die Logik der
Wirtschaft und Währungspolitik schaft die Zinsen schon von selbst ab.
Wenn der Staat nicht selbst so verschuldet wäre würde man dann wohl
eher gerne Zinsen per Gesetz vorschreiben, damit sich Leistung wieder
lohnt. Aber wegen er Staatsschulden wird man dazu dann vielleicht wohl
erst mal wieder die Währung wechseln müssen. Wie in den zwanziger
Jahren, als fast jeder Milliardär war, aber fast nichts mehr für sein
Geld kaufen konnte. In so einer Situation kann der Staat seine Schulden
dann locker bezahlen und man kann danach mal wieder für ein paar
Jahrzehnte wirtschaften, sich anstrengen und etwas leisten, so wie von
1950 bis in die frühen 90er Jahre.
mfg
C Becker
2. Wenn ich mich recht erinnere sind die Zinsen in Japan längst bei 0 %
und
LEG schrieb am 1. November 2001 17:23
>
> "Ich persönlich bin ja für die Abschaffung von Zinsen, denn
> dann müssten gewisse Verbrecher zumindest wieder arbeiten für ihr G
> eld,
> anstatt ihr Geld "arbeiten" zu lassen (irre, wenn man sich das
> überlegt, nicht wahr?!). Abgesehen davon würde dies unsere Wirtscha
> ft
> auch stabilisieren...."
>
> Sieh es einmal von der anderen Seite: Wenn Du kein Geld hast, aber
> in
> coole Idee, kannst Du dir in unserer Gesellschaft Geld borgen. Du
> kriegst einen Kredit von der Bank, und die kümmern such nicht
> darum,
> was Du mit dem Geld machst, solange Du korrekt Kapital und Zinsen
> zurückzahlst.
>
> Du kannst Deine Idee verwirklichen und selbst Geld machen,
> Arbeitsplätze schaffen, Greenpeace finanzieren, was auch immer.
>
> Wenn es keine Kredite gäbe, würde es nicht möglich sein, aus dem
> Nichts, mit einer guten Idee, viel Fleiss und einem Kredit etwas
> aufzubauen. Nur diejenigen, die bereits Geld haben (oder reiche
> Verwandte!) könnten investieren. Ein Zinsverbot wäre eine subtile,
> aber
> höchst effiziente Methode, die Armen arm zu halten ud die Reichen
> reich.
>
> Moderne Kredite sind etwas sehr demokratisches: Sie zerstören
> Geldmonopole, weil damit auch kleine Leute eine Chance haben, Geld
> für
> Investitionen zu erhalten. Frage irgendeien erfolgreichen
> Geschäftsmann, ob er es ohne Kredite geschafft hätte: Die Antwort
> wird
> "nein" sein.
>
> Natürlich ist unsere Wirtschaftssystem nicht perfekt, aber es ist
> sehr
> viel besser als früher. Natürlich kann man Zinserträge besteuern
> (passiert schon in vielen Staaten!), aber es muss grundsätzlich
> möglich
> sein, dass Herr A zum Aufbau seiner Firma einen Kredit aufnehmen
> kann
> und dass Bank B Zinsen verrenchen darf, damit sie einen Anreiz hat,
> ein
> wirtschaftliches Risiko einzugehen und an Leute Geld zu verborgen,
> die
> keine 100%-ige Besicherung geben können.
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