Spoiler vom Ende des Videos:
"Das Kartellamt war schon vor zehn Jahren bei uns und hat festgestellt, dass wir ein marktberrschendes Oligopol haben. Frage: Die wissen, dass die Ölkonzerne den Wettbewerb umgehen? Antwort: Klar. Die wissen nur nicht, was sie das verhindern können."
(An Tankstellen sucht man das Kartellamt vergeblich | Die Anstalt: https://www.youtube.com/watch?v=gcoXKAkV2zA)
Aus Neugier habe ich mal gegooglt, wie oft sich der Benzinpreis ändert:
Maximal einmal am Tag, um 12.00. In Österreich, das entsprechende Gesetz von 2011 wurde gerade verlängert.
Maximal alle zwei Wochen. In Kroatien. Da ist der Höchstpreis gedeckelt, sogar an Autobahntankstellen.
In Deutschland durchschnittlich sieben Mal pro Tag (2021), bzw. 17 Mal (Anfang 2024) bzw. 20 mal (Januar 2025). Die nötigen Daten dazu bekommen die Ölkonzerne von den Preistransparenzapps, die eigentlich für die Kunden gedacht waren ...
Wer sich jetzt aufregen will: Man könnte einfach das österreichische oder das kroatische Modell übernehmen und die Zahl der Preiserhöhungen limitieren. Damit Verbraucher eine reale Chance haben, tatsächlich zu den besten Konditionen einkaufen zu können.
Oder man baut eine Bürokratie auf, um das Elend zu messen und zu verwalten: Das Bundeskartellamt hat extra eine Abteilung eingerichtet, um die Preismeldungen ein zu sammeln und über eine Schnittstelle zur Verfügung zu stellen. Seit 2013 ist das Kartellamt in Echtzeit über jede Preisänderung an jeder Tankstelle informiert.
Und mit den Informationen stellt man sicher, dass es keinen Marktmissbrauch gibt? Nicht ganz:
"Darüber hinaus analysiert die MTS-K das Preisgeschehen an den Tankstellen und berichtet darüber regelmäßig. Sie fördert damit die Transparenz und den Wettbewerb im Kraftstoffsektor."
https://www.bundeskartellamt.de/DE/Aufgaben/MarkttransparenzstelleFuerKraftstoffe/MTS-K_Infotext/mts-k_node.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Markttransparenzstelle_f%C3%BCr_Kraftstoffe