Anders gesagt: Herr Al Thawadi verlangt von den Besuchern, auf eine homophobe Kultur Rücksicht zu nehmen.
Ich kenne den Herren nicht. Ich kenne das Land nicht. Wenn ich aber irgendwohin verreise, dann gehört es zum guten Ton, daß ich mich den Sitten und Gebräuchen des Gastgebers unterordne. Ich muß ja nicht dahin fahren.
Wenn Katar verdienen will, sollte es natürlich den Kunden entgegenkommen, ich denke, soweit wird das geschehen, für diese Zeit. Eine Kultur ändert sich aber nicht von heute auf morgen, vor allem, wenn die Menschen strikt religiös erzogen wurden.
Was ist also so schlimm an dem Zitat? Muß ich als LBGTQ-Minderheitenangehöriger unbedingt mein Sexualverhalten zur Schau stellen?
Ich denke, dieser Lebensanteil muß nicht provozierend dargestellt werden, weder mit Fahnen noch mit Gesten. Ein normales menschliches Miteinander geht auch, für maximal zwei Wochen oder so.
Was die Leute privat machen, ist ihre Sache. Ich möchte da von niemandem "angemacht" werden, und werde auch niemanden "anmachen". Dazu gehöre ich wohl auch zu einer Mehrheit, die anderen DInge nicht vorschreiben möchte, sofern das nicht erforderlich ist. Also eine Eskalationsstufe zurück in der Aufregung. Laßt dem Land Zeit, sich selber zu entwickeln. Entwicklung ist ein Prozeß, der im Innern beginnt, nicht von außen brutal implementiert werden kann.
Sorry, aber da kann ich die Fußballverbände tatsächlich verstehen: Man hält sich an bewährte Regeln menschlichen Zusammenlebens. Unaufgeregt. Ohne Agitation und Bekehrung/Belehrung. So etwas mag nur der schreiende, egoistische Mob: seine Vorstellungen anderen aufzuzwingen. Dort ist eineGrenze überschritten, da hört meine Toleranz auf, da beginnt die Diktatur einer Minderheit. Nein, inakzeptabel.