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  • Feuerwurst

567 Beiträge seit 21.11.2020

Aber (vor allem junge) Frauen sind einfältig

Ich kam schon als ich jung war wenig mit jungen Frauen klar. Heute, mit Mitte Vierzig, kann ich wenigstens verstehen, warum das damals so war, und entgegen emotional bequemer Projektion auf Gesellschaft und der Frau an sich, musste ich feststellen, dass es in erster Linie an mir lag und dass vieles, was ich damals als Schwäche empfand, sich heute überraschend als Stärke entpuppt.

Jedenfalls:

Gäbe es eine relevante Gegenideologie zum Feminismus, also quasi einen Maskulinismus, der statt auf vaginalen eben auf phallischen Projektionen gegen das andere Geschlecht beruht und so das andere Geschlecht für alle eigengeschlechtlichen Übel auf der Welt verantwortlich machte, dann würde diese Ideologie folgendes über Frauen sagen müssen:

Solange Frauen im gebärfähigen Alter sind und sie noch keine eigenen Kinder haben, ist ein wesentlicher wenn nicht gar der Hauptteil ihrer Persönlichkeitsstruktur davon bestimmt, einen Begatter, vor allem aber einen Versorger für sich und die zukünftigen Kinder zu finden. Um dies zu erreichen, sind Frauen permanent darauf aus, den eigenen sexuellen "Marktwert" zu steigern: Make-Up, Beauty- und Pflegeprodukte, Haare schön machen, Dessous, sexy Klamotten, Schuhe, bis hin zu Schönheits-OPs. Damit sind junge Frauen natürlich besonders anfällig für entsprechende Werbebotschaften.

Die Entwicklung der weiblichen Persönlichkeit findet meist erst mit den Kindern statt (das lässt sich übrigens auch bei Katzen und Hündinnen beobachten, nachdem sie das erste mal geworfen haben) oder wenn das Lebensalter die Vierzig erreicht. Vorher gehen Frauen durchaus auch einer Ausbildung oder eines Berufs nach, aber das ist stets nur ein Teilaspekt ihres weiblichen Lebens und nur selten deren Hauptmotivation. Im Maskulinismus würde man das als verhaltensbiologisch begreifen, im Feminismus wird dies als "gender wage gap" bezeichnet.

Noch eine Ergänzung, was eine dem Feminismus ebenbürtige maskulinistische Ideologie formulieren würde:

Wenn Frauen dann Kinder haben, betrachten sie diese tendenziell als "ihren Besitz", über den sie verfügen und auch dem Vater nach Belieben vorenthalten dürfen, und häufig manipulieren so vor allem ihre Söhne durch gezielten und wohldosierten Liebesentzug dazu, von der Liebe einer Frau abhängig zu werden, so dass sie dann als Erwachsene zu möglichst guten Dienern und Versorgern ihrer zukünftigen Frauen werden: emotional devot und von Sex als Liebesersatz abhängig. Es gibt also ähnlich wie das Patriarchat im Feminismus durchaus auch ein Matriarchat, welches die Männer quasi dressiert, sich im Dienste der Frau aufzuopfern. Manchmal geht das jedoch schief, und die manipulierten Söhne werden zu Frauenhassern, Schlägern und Vergewaltigern, oder sie gründen eine Religion, in der nur Männer Priester werden dürfen, oder sie führen Krieg und bauen eine hierarchische Zivilisation auf, in der alle Menschen gleichermaßen versklavt und manipuliert werden - quasi als externalisierter Ersatz der eigenen inneren Versklavung - mit Schuldgeld als Maskerade und Vehikel ewig währender Schuldgefühle gegenüber der eigenen Mutter und einer fiktiven, idealisierten Vaterfigur.

Nicht, dass ich ein Verfechter einer solchen maskulinistischen Ideologie wäre, aber es ist durchaus eine relevante und legitime Perspektive, die man im Rahmen eines aktiven Perspektivismus á la Nietzsche als maskulines Gegenstück zum Feminismus entwerfen kann. Nur, um diese einzunehmen, muss man dann auch zu einer extremen Einseitigkeit bereit sein und sowohl im intellektuellen als auch im emotionalen Niveau ebenso tief sinken wie der Feminismus es tut. Ich bin schließlich nicht allein deswegen gegen feministische Ideologie, weil sie sich so vehement gegen Männer richtet, sondern weil sie aufgrund ihrer ideologischen Einseitigkeit wie alle anderen Ideologien auch generell verachtend gegenüber allen Menschen ist. Ideologien sind schlicht Ausdruck einer Denkweise, die zu faul für einen aktiv praktizierten Perspektivismus ist, es handelt sich immer um einen Pippi-Langstrumpfismus, sich die Welt zu machen, wie sie einem gefällt.

Die Ironie an der ganzen Geschichte ist, dass sich durchaus ganz reale Belege für eine maskulinistische Betrachtungsweise finden lassen, mindestens genauso wie ursprünglich für eine feministische, und in den derzeitig spätkapitalistischen Gesellschaften vielleicht sogar mehr.

Die allermeiste Werbung ist auf Frauen als Konsumentinnen ausgerichtet und sie ist genau auf die beschriebene Art und Weise effektiv. Ansonsten wäre sie auf eine andere Art und Weise ausgerichtet. Sozialneid und Eitelkeit als Instrument der Werbung funktioniert bei Frauen offenbar mindestens genauso gut, wenn nicht gar deutlich besser als bei Männern - obwohl gerade junge "metrosexuelle Männer" (wortwörtlich übrigens "muttersexuelle Männer" - Ödipus galore) sich heute genauso unsicher und eitel verhalten wie junge Frauen - dicker, vollgepflegter Bart hin oder her.

Die Autorin täte in der Betrachtung solcher Manipulationsversuche durch Werbung besser daran, diese nicht als das Schaffen "primitiver" Werbetreibenden, von denen übrigens viele weiblich sind (die kreativen Marketingbereiche - Laberkram - sind meist sogar stärker weiblich besetzt als die plumpe Produktentwicklung - Technologie), sondern als kulturellen und sozialen Ausdrucks dessen zu sehen, was die heutige Gesellschaft im ihrem momentanen Entwicklungsstand der menschlichen Degeneration, pardon, Evolution nun einmal ist. Und wem oder wer das nicht gefällt, der oder die sollte sich vielleicht mal überlegen, woran das liegen könnte und was er oder sie als Mann oder Frau daran am eigenen Verhalten und der eigenen Perspektive ändern könnte.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (26.02.2021 10:52).

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