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  • OdinX

mehr als 1000 Beiträge seit 14.01.2010

Re: Klischees und statistische Relevanz

Vielleicht interessieren sich 1/4 der Frauen im Alter A bis B sehr für X,
aber eben 3/4 für 1000 andere Dinge.
Dann ist dieses 1/4 statistisch relevant,
aber die Annahme, dass sich alle Frauen im Alter A bis B für X interessieren,
ist eben (nur) ein Klischee.

Es kann sogar noch viel extremer sein. Je teurer ein Produkt, umso weniger Erfolgswahrscheinlichkeit braucht man, damit sich die Werbung lohnt.

Verteile ich Werbung für teure Autos and 10'000 Leute und bezahle dafür ein paar tausend Euro, dann lohnt es sich schon, wenn einer der 10'000 daraufhin ein Auto von mir kauft.

In dem Falle waren 0.01% genug für einen Gewinn.

Die Werbebranche arbeitet nicht auf basis von Klischees, stattdessen wird gemessen, ob sich die Werbung gelohnt hat und auf Basis der vergangenen Kampagnen geschätzt, ob sich die nächste Kampagne lohnen wird.

Niemand sagt, dass 50% der Frauen Schönheitsoperationen machen wollen, nur dass sich die Werbung dafür lohnt, und gerade bei Schönheitsoperationen ist das schon dann erreicht, wenn sich ein relativ geringer Prozentsatz wirklich wegen der Werbung dazu entscheidet.

Aber die Autorin hat darin hineininterpretiert, dass Werbefirmen auf Basis von Klischees über Frauen arbeiten würden, anstatt dass diese knallhart kalkulieren, was sich lohnt und was nicht.

Wie gesagt, die Werbebranche ist der Spiegel der Gesellschaft. Aber man muss den Spiegel auch zu interpretieren wissen. Nur weil 80% der Frauen im durchschnitt 3 mal pro Tag Werbung für Schönheitschirurgie gezeigt bekommen, heisst das noch lange nicht, dass ein grosser Anteil das auch tut, sondern eben nur, dass ein genügend grosser Anteil das dann auch will, damit es sich für den werbenden lohnt.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (26.02.2021 12:15).

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