Mit Beiträgen wie diesen hält die Küchenpsychologie also auch bei Telepolis Einzug.
Sachverstand / Hintergrundwissen oder sonstige Analysekompetenz werden endlich überflüssig.
Allein schon von "die Republikaner" oder "den Demokraten" zu sprechen, wie es hier geschieht, ist irreführend.
Bei den Republikanern gab/ gibt es fast ebensoviele Trump-Gegner, wie bei den Demokraten. Reihenweise haben sie sich von Trumps Politik und Vorgehensweisen distanziert.
Joedicke hat hier die Textbausteine der Mainstream-Narrative aneinandergeklebt - was ja bei Profijournalisten als legitim und selbstverständlich gilt - wenn man mit seinen Artikeln nicht beim Chefredakteur durchfallen wiil, der wiederum weiß, dass sein Verlagschef kein Interesse daran hat, dass seine Leser ein kritisches Bewusstsein entwickeln.
Er hat in der Regel keinen Schimmer von den realen Triebkräften hinter der Kulissen, von den Fraktionen der Banken und der Industrie, die sich hier durchsetzen - denn davon soll der Leser nichts erfahren und man würde sich einen Rüffel der Chefredaktion einhandeln, falls doch.
Trump fungiert effektiv als "Abrissbirne" der überkommenen Nachkriegsordnung, die er nicht mehr respektiert. Dabei haben Republikaner und Demokraten im Lauf der vergangenen 1 1/2 Jahre immer wieder versucht ihn aufzuhalten - mit begrenztem Erfolg.
Seine Aktivitäten gewinnen natürlich zusätzlich an Schwung, wenn er nun schon den zweiten Kandidaten im Supreme Court unterbringen konnte.
Die alten Eliten - geführt von den Clintons oder Bush bei den Republikanern wissen natürlich, dass Trump ihre Positionen, ihr Erbe bedroht,und setzen alle Hebel in Bewegung, um ihn entgleisen zu lassen.
Nachdem Trump viele Kandidaten des republikanischen Establishments - seine Gegner - durch eigene Leute ersetzen konnte, die im November in den Kongress einziehen werden, schwimmen der US-Elite die Felle davon.
Halbwegs stabile Strukturen der US-Polit-Mafia - liiert mit den Wallstreet-Banken, der Öl- und Rüstungsindustrie und den übrigen Großkonzernen - finden sich nur noch bei den Demokraten (nicht zufällig floss das meiste Wahlkampfgeld aus diesem Milieu an die Demokraten und Hillary Clinton).
Unter Trump zerbröseln die alten Strukturen des Politikmanagements und ihre Manipulation. Deshalb wurde er zur Zielscheibe nahezu aller großer Medien, die bisher den Sumpf der korrupten US-Politik mit ihrer Begleitmusik geschmiert haben.
Dass unsere Mainstreammedien ebensowenig, wie die amerikanischen, uns nicht über die wahre Dynamik dieser Dinge und Entwicklungen berichten, sondern uns von Osterhasen und vom Weihnachtsmann erzählen und das Ganze mit Küchenpsychologie garnieren, dürfte uns nicht weiter verwundern.
Dass sich auch die TP mithilfe des Herrn Joedicke an diesen manipulativen Verunklarungsspielchen beteiligt, ist allerdings wieder einigermassen enttäuschend.
Aber vlt. musste ja das vergleichsweise hervorragende Interview mit Prof. Mausfeld https://www.heise.de/tp/features/Wir-leben-in-einer-Zeit-der-Gegenaufklaerung-4178715.html?seite=all nun wieder durch solch strunzdummes Zeug neutralisiert werden...