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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Lasst uns das Böse der Welt niederkerzen

Man sollte hierbei nicht vergessen, dass die kleinen Atomwaffen keine neue Erfindung sind. Schon im kalten Krieg gab es die sog. taktischen Atomwaffen.
Die Franzosen hatten Atomwaffen, die von der Artillerie abgeschossen wurden und im Konfliktfall nur deutschen Boden verseucht hätten. Die Kurzstreckenraketen hatten eine ähnliche Reichweite und nur eine geringfügig höhere Sprengwirkung.

Die Amerikaner hatten geplant in Westdeutschland sog. Atomminen zu verbuddeln, die im Falle eines Angriffs der Russen gezündet worden wären. Die Briten hatten chicken-powered nuclear bombs. Das Taktisches Luftwaffengeschwader 33 der Bundeswehr ist in der Lage Atombomben beim Feind abzuwerfen. Die erforderlichen Atombomben werden in Büchel gelagert.

Aus dieser Perspektive betrachtet, gibt es nicht Neues im Westen. Die anderen Atommächte sind ähnlich aufgestellt, also auch nichts Neues im Osten.

Immerhin wurden 80% der damaligen Atomwaffen vernichtet und nicht "modernisiert". Es geht also, wenn es politisch gewollt ist.

Herr Alt verschweigt uns hierbei allerdings, dass man zur Hochzeit des kalten Krieges zählen konnte, wieviel Mal man die komplette Erde in Schutt und Asche legen konnte, bzw. wie hoch eine TNT-Schicht auf der Erde wäre, wenn man die Sprengkraft umrechnen würde. Noch heute ist man noch bei einem Faktor > 1 und hat eigentlich nur das strategisch und taktisch nutzlos gewordene Gerümpel abgeschafft.

Der uralte römische Grundsatz "Wenn du Frieden willst, musst du den Krieg vorbereiten" ist spätestens im Atomzeitalter obsolet. Die Alternative kann nur so heißen: "Wer Frieden will, muss den Frieden vorbereiten",

Die damalige Friedenbewegung funktionierte nur unter dem römischen Grundsatz.
Das Gleichgewicht des Schreckens. Jedem war klar, dass ein Krieg nicht zu gewinnen war. Die Friedensbewegung erreichte, dass dieses Gleichgewicht heruntergefahren wurde.

Aber: Damals war die Gemengelage noch einfach. Es gab zwei Supermächte, die das große Spiel spielten und die UN, die für eine gemeinsame, gerechte Welt kämpfen sollte, in der z.B die Palästinenser die gleichen Rechte habe sollten, wie die Israelis.

Wohin uns hirnlose, einseitige Abrüstung bringt, konnte man gut in der Kölner Sylvesternacht beobachten. Die "einseitige Abrüstung" der Polizei nutzten etliche Nafri's nicht nur zum fröhlichen Feiern, sondern nutzten die Lücke und nahmen sich auch ein paar "Freiheiten" heraus.

Was soll denn die Stoßrichtung einer neuen Friedensbewegung sein?
Blauhelme nach Syrien und Irak?
Das ist ja richtig blöd, weil wir ja Waffen den Konfliktparteien geschenkt haben, die dann im Zweifelsfall gegen die Blau-Helme, auch deutsche Truppen eingesetzt werden würden.

Einfach nicht einmischen, die Konflikte laufen lassen, auf das der Stärkere gewinnen möge? Wir füttern dann die Verlierer alle durch? Das haben wir schon.
Dafür brauchen wir keine neue Friedenbewegung.

Einfach noch den traurigen Rest unserer Truppe wegrüsten und mit Kerzen die eigene Angst und die bösen Schatten der Welt vertreiben? Sich noch lächerlicher machen, als man ohnehin schon im Ausland gesehen wird? Da kann sich Herr Alt ja gerne hinstellen. Mehr als ein Lachen oder Schulterzucken wird dies nicht bewirken.

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