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  • yalla

mehr als 1000 Beiträge seit 18.03.2000

Der Artikel liegt danneben

Ich war zufällig in Melbourne, als der "state of emergency"
ausgerufen wurde. Tage bevor der Premier seine Eklärung verlesen hat
- und damit auch den Northern Territories ein Stück Souveränität
genommen hat - kam eine Studie raus, die aufgezeigt hat, dass
Kinderprostitution, Kindes- und Alkoholmissbrauch in
Aboriginee-Gemeinden ein grosses Problem ist. Übrigens nicht nur auf
ABC sondern auch auf anderen Sendern in Oz - ABC würde ich nicht so
weit trauen, wie ich spucken kann (in meinem Fall vom Balkon meines
Appartment auf die Sat-Schüssel von ABC in der Southbank).

Die Massnahmen gehen ja noch weiter, als es hier steht; unter anderem
werden 50% der Welfare in Bargeld eingefrohren damit die Bevölkerung
in den NT "das Geld zum Bezahlen von Essen, Kleidung und Miete"
aufwendet. Ist natürlich alles nur blanker, stupider Aktionismus. Den
meisten Leuten in den Grosstädten sind die Probleme dort scheissegal
und das ganze ich Gesprächstthema für genau 15 Minuten im Pub im CBD
- wird dannach vergessen. Ist halt nur ein gutes Stammtischthema.

WIE das umgesetzt wird ist fürn Arsch, und die Massnahmen werden vor
dem Verfassunggericht keinen Bestand haben - die Opposition hat die
Massnahmen direkt bei Bekanntgabe als rassistisch denunziert und
Klagen angekündigt. Komischerweise hat sie die Regierung der NT
gebeugt und nur ihren Unmut zum Ausruck gebracht.

Der Artikel liegt insofern daneben, als das er völlig unreflektiert
einfach nur die Massnahmen ausschlachtet, ohne die Hintergünde
aufzuzeigen:

"Fraglos ist Kindsmissbrauch eine schreckliche Sache, aber
andererseits darf dieses Thema nicht dazu missbraucht werden,
beliebige andere Freiheitsrechte zu zertrümmern. Laut einer kürzlich
erhobenen Studie über das [extern] Sexualverhalten in den USA haben
16% der Amerikaner insgesamt (und 28% der Schwarzen ohne
Hispano-Hintergrund) das erste Mal Geschlechtsverkehr vor ihrem 15.
Geburtstag."

BLA! Spinnerte Ablenke vom eigentlichen Problem. Man kann mit der
"kürzlich erhobenen Studie" keinen Kinds- oder Alkoholmissbrauch
wegdiskutieren.

Gut gemeint, schlecht recherchiert und noch schlechter geschrieben...

Gruss, Alex.
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