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  • OmniBus56

mehr als 1000 Beiträge seit 24.01.2002

Es ist leider so, ...

...dass die meisten IT-ler keinen BR kennen. Und was man nicht kennt,
fürchtet man und/oder macht sich so seine Vorstellungen.

Das war im Mittelalter die "terra incognita" außerhalb der bekannten
Welt (man schaue sich mal die Bilder jener Zeit an, was es angeblich
alles "da draußen" geben sollte, von den Behauptungen über andere
Ethnien ganz zu schweigen...) und die "terra incognita" in den
IT-ler-Zirkeln ist halt heute der BR/Gewerkschaft.

In unserer deutschen Mutter, in der ich BR bin, gibt es keine
Probleme zwischen dem, das der BR durchsetzen will und dem was die
Kollegen wollen. Und die Kollegen wissen auch, dass BR und
Gewerkschaft zwei Paar Schuhe sind.

Ich erlebe es allerdings immer wieder, dass die Kollegen in den USA,
"Workers Council" mit "Union" gleichsetzen, genau wie hier im Forum
einige. Diese US-Kollegen sprechen sehr abfällig vom "Workers
Council" und schwadronieren von den Rechten der Arbeitgeber(!), die
dadurch behindert würden.

Es sind aber die gleichen, die gerade noch getönt haben, es sei doch
das "gute Recht des Arbeitgebers jüngeren Arbeitnehmern den Vorzug zu
geben" und der Betriebsrat würde das in unzulässiger Weise behindern,
die dann mit feuchten Augen zusehen (müssen), wenn eine Kollegin nach
20 Jahren gefeuert wird, und gleichzeitig eine jüngere einen
Schreibtisch weiter angestellt wurde, und die sich darüber auch noch
beklagen.

Als ich sie darüber aufgeklärt habe, dass bei uns es sowohl zur
Entlassung als auch zur Einstellung eine Anhörung gegeben hätte und
wir vermutlich beides eben wegen der Möglichkeit die langjährige
Kollegin auf die neue Stelle zu versetzen abgelehnt hätten, kam
tatsächlich ein "ja in *dem* Fall, aber...".

Also im konkreten Fall hätten sie schon gerne einen "Workers Council"
mit deutschem Arbeitsrecht, aber grundsätzlich lehnen sie ihn ab...
"Wasch mich, aber mach mir den Pelz nicht nass" nenne ich das!

Um es klar zu sagen: Ich kenne unseren BR und ich kenne auch andere
BR-Kollegen aus anderen Betrieben (teils gewerkschaftlich organisiert
teils nicht). Von denen würde keiner eine Entscheidung der GL
behindern, die für das Unternehmen lebensnotwendig ist. Keiner würde
etwas fordern, das dem Unternehmen schadet.

Allerdings nimmt auch keiner allzugroße Rücksicht auf mögliche
"Schäden" an der Höhe der Aktien-Optionen für die Top-Manager, wenn
er für die Kollegen etwas heraus holen kann. Und genau deshalb
versuchen IMO die Manager immer wieder bis hin zur  Straftat(!)
"Behinderung von Betriebsratswahlen" (Androhung von Freiheitsstrafe
bis zu einem Jahr oder Geldstrafe), Betriebsräte zu verhindern!
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