Man sollte schon die ganze Geschichte erzählen. Tschetschenien und zeitweise auch Dagestan wurden vom Kaukasischen Emirat beherrscht, das von der Zielsetzung her identisch mit dem später in Syrien auftauchenden Islamischen Staat war. Dem es dann auch beigetreten ist. Das Emirat wurde im Zweiten Tschetschenischen Krieg geschlagen und Kadyrow war eben der, der das Land dann befriedete. Er wird nicht als Humanist in die Geschichte eingehen, sicher. Aber es gab unter ihm einen erstaunlich schnellen Wiederaufbau, insbesondere der völlig zerstörten Stadt Grosny.
Seine Truppen haben sich aus diesem Grund auf den "Anti-Terror-Kampf" spezialisiert. Das ist eine Graswurzel-Infanterie, die anscheinend niemals Fahrzeuge benutzt. Geübt wird immer das fußläufige Einsickern in fremdem Gebiet, wobei sie auf ihren Videos ein beachtliches Können an den Tag legen.
Bei der Belagerung Kiews haben sie genau das gemacht: sie drangen ins Stadtgebiet ein, was auch im Westen berichtet wurde. Um, wie damals vermutet, Selenskij umzubringen. Nicht doch, das wäre anders eleganter zu machen gewesen. Jedenfalls war K. stinksauer, als die Russen aus Kiew abzogen. Er, K. hätte da den Sieg erringen können, meint er.
Das ist ihm nun in den Kopf gestiegen und er meint, jetzt am großen Rad drehen zu können. So wirklich will ihm das nicht gelingen. Der überragende Analytiker ist er nicht.
Aber was hat er dann in Kiew gemacht? Vielleicht hat er entnazifiziert:
Schauen wir uns die Demonstration am "Tag der Vaterlandsverteidiger" am 14. Oktober 2021 an:
https://de.euronews.com/2021/10/14/kiew-ukraine-demonstration-krim-russland
So etwas nennt man heute ja "rechtsoffen". Das Video ist von Euronews und da kann man davon ausgehen, dass die Hakenkreuze schon rausgeschnitten wurden.
Und was war am 14. Oktober 2022? Nichts! Da darf man schon mal fragen: wo sind denn die alle hingekommen? Und steckt Kadyrow dahinter?