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  • Koinobori

mehr als 1000 Beiträge seit 05.05.2020

Ein ganz ausgezeichneter Artikel, Herr Dr. Unzicker!

Am besten finde ich diese Passage:

Aber alle, die nun die Invasion Russlands verurteilen, sollten sich doch fragen, was der Westen getan hat, Russlands Bedenken über seine eigene Sicherheit zu zerstreuen. Leider muss man sagen: nichts. Vielmehr war immer nur von einem "Preis" die Rede, den Russland für seine "Aggressionen" bezahlen müsse. Bis zum Abend des 23.2.2022 war wohl immer noch eine friedliche Lösung möglich.

Stattdessen erhöhte der Westen nach der Anerkennung seine Reaktion schon auf maximales Geschrei; Scholz stoppte Nord Stream 2, alle forderten die härtesten Sanktionen, wohlgemerkt, schon vor dem Einmarsch. Für Russland, wo man dies ohnehin absurd findet, war jedenfalls nichts Schlimmeres mehr zu erwarten.

Der "Preis" für die Invasion war effektiv auf null gefallen – und am Tag danach geschah sie tatsächlich.
(...)
Geopolitisch sind wahrscheinlich die Verlierer Russland und Europa, das augenscheinlich bereit ist, lieber wirtschaftlichen Selbstmord zu begehen, als den eigenen gruppentherapeutischen Gesprächskreis über neue Sanktionen zu beenden, die schon lange zu einer Schraube geworden sind, die nicht mehr zieht, sondern nur noch durchdreht.

Sehr gut.
Solche Texte setzen Telepolis wohltuend von anderen Medien ab.

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