In den Wochen vor dem Einmarsch verging kein Tag, ohne das NATO-Chef Stoltenberg uns mit klugen Ratschlägen zum Ukraine-Konflikt beglückt hat.
Jetzt herrscht Funkstille, abgesehen von klugen Einblicken zu den Friedensverhandlungen ("Ukraine darf keinen Millimeter nachgeben") und zur Aktivierung der Atomwaffen ("Brandgefährlich").
Ist es nicht eigentlich die Aufgabe der Militärs, Panzer zu fahren und Flugzeuge zu fliegen und mit Gewehren zu schießen, wenn Krieg ist?
Welchen Wert hat eine NATO, die in Friedenszeiten Geld fordert und Spannungen hochtreibt, und sich auf die Tribüne setzt, wenn die kanonen donnern?
Und was machen die USA, während sich die EU mit ihren Sanktionen immer stärker die eigenen Wirtschaft abwürgt? Vor einigen Tagen war zu lesen, dass die USA noch nie so viel Geschäfte mit Russland gemacht haben wie im vergangenen Jahr.
Wenn in den nächsten Wochen rauskommen sollte, dass die 100 Milliarden, die Deutschland für Waffen ausgeben will, zum guten Teil an die USA gehen. Wenn herauskommen sollte, dass die 10 Mrd, die Intel wohl an Subventionen für die neue Chipfabrik in Magdeburg einsacken wird, die am Wochenende leise angekündigt wurde, wenn herauskommen sollte, dass Europa - auf Wunsch oder Befehl aus den Staaten - die eigene Energieversorgung kappt und auf US-Gas umstellt: Dann könnte man den Eindruck gewinnen, Europa habe eine Kapitulationserklärung gegenüber den Vereinigten Staaten von der Amerika und deren NATO unterschrieben.