GrenSo schrieb am 28.02.2022 07:20:
Habe ich das jetzt richtig verstanden und gelesen, dass Herr Unzicker Russland in Schutz nimmt und der "Westen", inklusive der Ukraine, die Schuld am Konflikt und dem Angriffskrieg durch Russlands trägt?
Möglich. Wobei es sinnvoll wäre, erst einmal die Fakten zu etablieren und Bewertungen wie "Russland in Schutz nimmt" zu verschieben, bis alle Fakten auf dem Tisch liegen.
So ganz abwegig ist die Betrachtung, wonach der Westen mindestens eine Mitschuld trägt, nämlich nicht: In ähnlichen Fällen, wenn wir - USA, EU, NATO - "Friedensmissionen" durchgeführt, "die Zivilbevölkerung beschützt" oder "Terroristen eliminiert" haben, war nämlich ebenfalls die andere Seite schuld am Ausbruch des Krieges.
Sadam Hussein und eine halbe Million Iraker sind nicht etwa gestorben, weil die USA mit ihrer Koalition der Willigen einen illegalen Angriffskrieg geführt hätten. Verantwortlich für den Krieg war Sadam Hussein, war der illegal Massenvernichtungswaffen gehortet Al Quaida erfunden , na ja, auf jeden Fall gegen irgendwelche Regeln verstoßen hat.
Das syrische Volk hat es nicht anders verdient, als von den USA bombardiert und von NATO-Partner Erdogan ausgerottet zu werden, die hätten halt einen anderen Präsidenten wählen sollen.
Dito die Venezoelaner, was denken die sich auch, einfach den falschen Präsidenten zu wählen. Die Sanktionen haben die sich selbst zu zu schreiben.
Präsident Putin allerdings lügt wie gedruckt, wenn er seine Expansionsgelüste damit rechtfertigt, dass die russischen Minderheit in der Ukraine nach acht Jahren Bürgerkrieg Unterstützung verdiene, und das die ukrainische Regierung nicht bereit oder in der Lage sei, diese zu gewährleisten.
Hat Herr Unzicker Recht, wenn er eine (Mit-)Schuld des Westens am Krieg in der Ukraine sieht? Das müssen andere beurteilen. Aber bitte im Kontext des neuen Völkerrechts, dass die USA und ihre Koalition der Willigen in den letzten 20 Jahren unter dem Vorwand ihres "Kriegs gegen den Terror" etabliert haben.