Herbstprinz schrieb am 12.12.2018 13:39:
Die Fertlilitätsrate in Deutschland beträgt nur noch 1,5 Geburten pro Frau. Die dt. Bevölkerung nimmt schon seit Jahrzehnten nicht mehr zu, sondern verringert sich.
Ja, das ist so, Deutschland wächst (seit etwa 40 Jahren?) nur noch durch Zuwanderung.
Aber Stagnation reicht natürlich nicht aus, das "muss" deutlich runter ("muss" in Anführungszeichen, weil das natürlich kein objektives "Muss" ist).
Nein, das hat sich gerade eben nicht gezeigt. Arme Menschen bekommen nicht viele Kinder, weil Kondome zu teuer sind,
Doch, das hat sich gezeigt. Schau Dir mal die Entwicklung des Wachstums weltweit, aber in Regionen eingeteilt an. Es gibt verschiedene Beispiele, viele verschiedene Mechanismen, die sich gegenseitig beeinflussen ...
sondern weil möglichst viele Kinder das Überleben der Sippe erst ermöglichen.
Erstens generalisierst Du. Die Welt ist nicht schwarzweiss, sondern bunt. Zweitens trifft Deine Behauptung nur auf einen geringen Teil der Gesellschaften zu. Gerade in gewissen armen Gesellschaften mit Arbeitslosenquoten im mittleren bis hohen zweistelligen Prozentbereich, in denen die Familie zueinander schaut, ist es so, dass viele Kinder die Sippe erst recht belasten, und das Überleben der Sippe in Gefahr bringen. Rechne es mal durch. Du unterstellst hier, dass die Menschen dort zu blöd sind, um das zu erkennen - die sind aber nicht blöd, sondern Zwängen (wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Art) ausgesetzt. Diese Zwänge gilt es zu analysieren und entgegenzuwirken.
Eine Geburtenkontrolle bedeutet für diese Menschen, noch ärmer werden zu müssen, falls das überhaupt möglich ist.
Nein. Wenn Du eine Grossfamilie von sagen wir 50 Menschen betrachtest, in der 10 dieser Menschen den Unterhalt der ganzen Grossfamilie bestreiten, würde sich der Wohlstand dieser Grossfamilie verdoppeln, wenn sie statt 50 nur noch 25 Menschen umfasst und die 10 Versorger nur noch 25 Menschen unterhalten. Einfache Rechnung.
Du gehst einfach so davon aus, dass es überall Vollbeschäftigung gibt, und nur mehr Leute noch mehr arbeiten müssen, um Wohlstand zu erreichen. Das ist gerade in den ärmsten Ländern eben nicht so.
Ein grosser Teil des Problems besteht darin, dass in manchen Gesellschaften die Frauen (sprich: Die, die Kinder kriegen - musste es nur erwähnen, weil ich nicht sicher bin, dass Dir das bewusst ist :-)) weitgehend rechtlos sind und in denen ihre Daseinsberechtigung hauptsächlich darin besteht, dem Manne zu Diensten zu sein und Kinder auf die Welt zu setzen. Der Mann übernimmt gar keine Verantwortung, die Frau ist für den Unterhalt der Kinder zuständig, sofern sie nicht ehelich sind. Wenn der Mann genug hat, lässt er sich scheiden und es gibt keine Unterhaltsansprüche der Frau und der Kinder. Der Mann ist also an Verhütung nicht interessiert und die Frau hat oft keine Möglichkeit dazu. Du siehst sicher, wo man hier ansetzen müsste, Du bist ja nicht dumm, oder?
Last-but-not-least hast Du grossügig unterschlagen, dass ich nicht nur von freiem Zugang zu Verhütungsmitteln, sondern auch von Anreizen, insbesondere wirtschaftlichen Anreizen geschrieben habe. Natürlich musstest Du das "überlesen", weil Du ja sonst zugestehen müsstest, dass ich Recht habe. Oder wieso genau hast Du diesen extrem wichtigen Teil unterschlagen? Kannst Du das irgendwie begründen?
Zum anderen: Du willst offensichtlich die Ärmsten arm halten, deshalb geht es Dir am Arsch vorbei, wie viele es davon gibt. Du bist ja schliesslich nicht betroffen.
Wie kommst du auf dieses schiefe Brett?
Wenn Du Dich für eine Bevölkerungsexplosion einsetzt, dann setzt Du Dich zwangsläufig für Armut ein. Das geht gar nicht anders.
Nein, denn selbst nur eine Milliarde Menschen mit dem derzeitigen Ressorcenverbrauch von Deutschland würde die Erde zugrunde richten.
Nein. Aber siehe dazu auch weiter unten. Es spricht aber natürlich auch nichts dagegen, weiter runter zu gehen.
2 wir gewährleisten bei nachhaltiger Wirtschaft allen Menschen einen hohen Lebensstandard wie wir ihn jetzt hier kennen. Das bedingt, dass die Anzahl der Menschen an die verfügbaren Ressourcen angepasst wird, d.h. es bedingt eine starke Bevölkerungsreduktion.
Nö, bedingt es nicht.
Doch. Schalte Dein Gehirn ein! Du darfst gerne ein Szenario darstellen, in dem das anders ist. Ich bin gespannt. Ich habe meins logisch aufgebaut ...
Welche Variante bevorzugst Du? Aus Deinen beiden Aussagen, nämlich dass Du die armen, armen Deutschen als die Ärmsten der Armen bezeichnest,
Das habe ich nicht.
Hast Du nicht? Aber Du warst doch so entrüstet, dass ich die deutsche Bevölkerung zur Mässigung bei der Fortpflanzung anhalten wollte, dass Du mir vorgeworfen hast, dass ich die Ärmsten der Armen daran hindern will, Nachkommen auf die Welt zu setzen?
Nein, nein, Du wolltest mir damit natürlich nur unterstellen, dass mein Konzept nur auf Entwicklungsländer angewendet werden soll. Habe ich Recht?
Ich bevorzuge keine dieser Varianten. Ich bevorzuge die Variante einer nachhaltigen Wirtschaft. Du gehst von der irrigen Annahme aus, dass es nicht möglich sei, die Nachhaltigkeit weiter zu erhöhen.
Na bitte, ich habe ein in sich logisches Modell aufgebaut. Jetzt komm Du halt mal und erkläre mir, wie Du 10 Milliarden Menschen auf dem Lebensstandard von Deutschland versorgen willst, indem Du ein paar Prozent nachhaltiger wirtschaftest. Immerhin hast Du weiter oben behauptet, das sei nicht mal bei nur einer Milliarde Menschen möglich. Bei 10 dann aber schon? Ich gebe Dir noch einen Tip, nicht dass Du Dich hier mit Argumentieren sinnlos abmühst: Wenn 1 Milliarde Menschen mit hohem Lebensstandard zu viele Ressourcen verbrauchen (hast Du behauptet), dann müssten 10 Milliarden Menschen auf demselben Lebensstandard mit 10 mal so hoher Effizienz versorgt werden, nur damit es dann (laut Deiner Behauptung) immer noch nicht reicht, um die Erde zu retten. Einfache Arithmetik. Und Du willst mir jetzt erzählen, dass es ganz einfach ist, die Effizienz um mehr als den Faktor zehn zu erhöhen?
Na, komm aus Dir heraus, schreibe, argumentiere. Nur einfach eine knappe Behauptung ohne jegliche Argumente ins Forum zu schreiben zeigt mir eher, dass Du keine Ahnung hast, wie das zu erreichen wäre, was Deiner Meinung nach erreicht werden müsste.