Es ist halt leider so, dass diejenigen, denen der finanzielle Vorteil durch die eigene Stromproduktion am ehesten noch was bringt (und man ihn somit in die breite Masse bringen könnte), weil Ihnen der ökologische Aspekt weniger wichtig wäre als die Tatsache, den eigenen Geldbeutel zu schonen, sich diesen Spaß noch nicht leisten können. Das der E-Firmenwagen künftig mit 0,5% statt mit 1% versteuert wird, dass ich nen Zuschuss für den Neukauf eines 50.000 - 120.000 EUR Fahrzeugs bekomme weil dies elektrisch betrieben wird oder wenn ich eben früh genug dran war, um mir ne über viele Jahre garantierte, satte Einspeisevergütung zu sichern, weil ich grad eh nicht weiß wohin mit dem Geld, ist das zwar schön für diejenigen, die es sich leisten können aber nicht unbedingt was für die breite Masse und schon gar nichts für sozial schwächere auch wenn deren CO2 Bilanz nicht großartig anders ausfällt als die eines Gutverdieners. Somit hat mein Chef schon vor 8-10 Jahren sein Haus und sein halbes Grundstück mit Panels zugepflastert und benötigt maximal 20% des erzeugten Stromes für Eigenbedarf wobei er den gar nicht nutzen sollte sondern direkt von extern einkauft, da er mehr für Strom erhält als er am Markt bezahlt. Das kann sich der Handwerker halt nicht leisten. Wegen mir können die Solarpanels auf dem Dach zur Pflicht bei Neu- und Umbauten machen. Ich habe es bereits und ne recht effiziente Luft-Wärmepumpe - ich kann auch finanziell nicht klagen aber eigentlich sollte man denken, dass wenn man die Leute dazu bringen will, ökologisch zu leben, dies günstiger sein sollte als die Umwelt zu verschmutzen. Gefühlt war das früher so. Da konnte man sich als Manager ne Urlaubs-Flugreise oder ne Kreuzfahrt leisten und der Arbeiter ging an die Adria oder an die Nordsee. Inzwischen kostet mich die Flugreise nach Irland Hin- und Zurück am Black Friday bei Ryanair 1,98 EUR - dafür komm ich mit dem Auto 15km weit. Dafür könnte ich mir Urlaub auf dem Bauernhof im Allgäu kaum mehr leisten bei 100-180 EUR+ pro Person und Nacht mit ner vierköpfigen Familie. Zum Glück leb ich da ohnehin schon und brauch mir keine Gedanken machen.
Der Ausstieg aus der Atomkraft kam vielleicht insgesamt nicht zu früh aber sicher zu unüberlegt. Wenn die Dinger mal stehen und in Betrieb sind, ist die Nutzung so paradox es klingt, doch recht umweltfreundlich. Natürlich hat man das Thema der Entsorgung aber die paar Brennstäbe mehr in den nächsten Jahren, hätten jetzt auch keine Rolle mehr gespielt. Das wir jetzt mehr Kohle verbrennen müssen, weil wir mit den Erneuerbaren diesen Ausfall noch nicht kompensieren können und wir noch keine Speicher entwickelt haben, ist irgendwie ne traurige Sache.