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  • exkoelner

mehr als 1000 Beiträge seit 28.06.2012

Re: Kein Licht am Ende des alternativlosen Tunnels - immerhin eine Kontinuität M

"Jedenfalls ist sie für mich so eine Art Fäkalienmidas. Alles was sie anfasst wird zu.. "

Das finde ich sehr hübsch, danke dafür.

Aber das gilt nur für den ersten, oberfächlichen Blick. Wenn man etwas tiefer schaut, wird das schon sehr konkret und mit Lobby-Auftrag anders. Als sie aus dem Rot-Grünen Atomausstieg ausstieg, war das ärgerlich, weil die Bevölkerung bis dahin ernsthaft glaubte, das Totenglöckchen für die Atomindustrie ist in Deutschland endgültig geläutet. Jetzt war das Geschichte. Und nur 1-2 Jahre später dreht sie alles nochmal rum - zugegeben, wirkt erstmal konzeptlos, aber nur wenn man davon ausgeht, das diese Frau jemals ihren Amtseid ernst genommen hätte: "Schaden vom deutschen Volke abwenden ...", also der Allgemeinheit abzuwenden - das halte ich definitiv für ne Mär. Aber betrachtet man das unter dem Blickwinkel, für welche Lobbies arbeitet sie, cui bono? Sieht die Nummer schon ganz anders aus.

Hätte sie einfach den Rot-Grünen Plan von ca. 2000 mit der Energiewirtschaft einvernehmlich vereinbart einfach laufen lassen, hätte die Energiewirtschaft ohne Schadenersatz die AKWs abschalten und auch noch auf eigene Kosten Rückbauen müssen. Das konnte so nicht bleiben, daher der Ausstieg Merkels vom Ausstieg. Aber selbst das hätte nicht gereicht, denn dadurch hatte die Atomindustrie lediglich wieder die Erlaubnis zurück, ohne staatlich gesetztes Ende ihr Geld selbst zu verdienen. Wie wir dank Corona immer deutlicher erkennen können, gibt es immer weniger Industrien, die tatsächlich daran interessiert sind, sich ihr Geld selbst zu verdienen. Man möchte subventioniert werden, Minus-Steuer (Cum-Ex), über Altersvorsorge-Aktienbörse-Taschenspieler-Tricks, oder gerettete Konzern-Banken irgendwie "Gewinne" sprich höhere Aktionärs-Dividende generieren, aber möglichst nicht wie früher, durch Erbringung irgend einer sinnvollen und freiwillig nachgefragten Dienstleistung. Mehr Rendite mit weniger Leistung ist das Prinzip des aktuellen Kapitalismus. Und in diesem Segment ist Merkel tätig und sehr erfolgreich, nahezu unschlagbar.

Das fing schon mit der Asse an. Die teuerste Mülldeponie Deutschlands, ohne das sich da irgend etwas seit dem verbessert hat. Und durch diesen 2. Ausstieg, Ausstieg aus dem Ausstieg, bewusst debil gemacht, darüber gibts ne Reihe von Zeitungsartikeln - ein Staatssekretär aus dem Umweltministerium hat damals schon darauf hingewiesen, das die so geschaffene Gesetzesgrundlage unnötig Schadenersatzforderungen nach sich ziehen wird, und nur ein wenig geänderter Text des Gesetzes das hätte verhindern können ... und dann war er weg vom Fenster.

Dieser doppelte Rittberger war von ThinkTanks der Energiewirtschaft schön vor-choreographiert, damit genau das dabei raus kommt, was jetzt aktuell dabei raus gekommen ist. 2,4 Milliarden Entschädigung für Pleitekonzerne, und sämtlichen Rückbau nebst Kosten der Altanlagen übernimmt der Bund, aka Steuerzahler.

Und so kann man alle Merkel-Entscheidungen der letzten 16 Jahre und mehr durch gehen, es gibt bei jeder angeblichen "Fehlentscheidung" immer einen lukrativen Zugewinn für eine Lobby. Was viele wohl nicht verstehen, das Merkel das alles tut, ohne in nem Schloss zu wohnen und jeden Tag goldenen Krönchen zu tragen. Aber dazu: a) wissen wir das? Was macht Merkel Abends vor dem Spiegel? Und b) für manche Leute ist das "goldene Krönchen" die Medal of Honor der USA, für andere, ich kann morgen das Parlament entmachten, weil ich es will (und weil sämtliche Milliardärs-ThinkTanks mir dabei helfen).

Und das war jetzt nur ein Fall, der in der Öffentlichkeit i.d.R. als einer der großen Fehler Merkels dargestellt wird, obwohl wir alle gleichzeitig wissen, das dieser "Fehler" sehr viele Milliardäre und Millionäre sehr glücklich gemacht hat.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (11.03.2021 14:00).

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