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Re: Zum Krieg führen braucht man Soldaten

OskarMaria schrieb am 18.04.2023 12:55:

Überall in ganz Russland tauchen auf den Friedhöfen "Heldenalleen" auf, in denen die gefallenen Soldaten bestattet werden. Viele der auf den Holzkreuzen angenagelten Schilder nennen Namen, die nirgendwo veröffentlicht wurden.

Dann gibt es noch die Wagner-Friedhöfe verstreut über das ganze Land. Gestern hat die Redaktion des oppositionellen Baikal-Journals einen neuen Friedhof bei Irkutsk öffentlich gemacht. Weit mehr als 50 Gräber von Wagner-Söldnern wurden dort entdeckt - über 4000 km von der Front entfernt. Die Anwort ist einfach. Prigoschin geht das Kanonenfutter aus, nachdem er keinen neuen Nachschub aus den Haftanstalten bekommt. Da käme ihm ein eingefrorener Konflikt ganz recht.

Dreizehn Monate nach Kriegsbeginn traue ich mich zum ersten Mal genauere Angaben zu den russischen Verlusten an Menschen zu machen. Aus öffentlichen Quellen haben sowohl die BBC/Zonemedia als auch unsere Recherchen etwa 20.000 Kriegstote ergeben - Stand 31.03.23.

Auf Grund der Situation in Krasnodar, wo ein ehemaliger russischer Offizier alle Friedhöfe der Region aufgesucht und alle unveröffentlichte Gräber dokumentiert hat, ergibt sich dass nur etwa 60% aller Kriegstoten bekannt gemacht wurden. Die BBC stellt ähnliche Überlegungen an. Ihre Mitarbeiter haben ebenfalls Friedhöfe abgesucht und unveröffentlichte Kriegstote dokumentiert und kommen zu einem Faktor von 50%.

Daraus kann man realistische Schätzungen ableiten - wir kämen auf etwa 32.000, BBC auf 40.000 getötete russische Soldaten. Nach Beobachtungen des US Center for Naval Analysis kommen auf jeden russischen Soldaten, der während des Krieges in der Ukraine getötet wurde, im Durchschnitt etwa dreieinhalb Verwundete. Das ergibt eine Opferzahl zwischen 110 und 140 Tausend Verwundete.

Jetzt bräuchte man noch die genauen Zahlen der Ukraine.
Russland hat 140 Millionen Bürger, die Ukraine vor Kriegsbeginn 40 Millionen.
An diesen Zahlen gemessen, dürfte es für die Ukraine deutlich schwerer sein ausreichend Soldaten zu rekrutieren.
Wenn jetzt die Großoffensive kommt, dürfte es nach bisheriger Lesart für die Ukraine zu deutlich höheren Verlusten kommen als bei Russland. Oder dreht sich jetzt die Behauptung, dass die Verluste bei den Angreifern im Schnitt 3 x so hoch sind, ins Gegenteil um? Die Ukraine müsste genau die Gebiete plus der Krim, die Russland zuvor erobert hatte, rückerobern und das mit Angriffen in verminten Gebieten mit ausgebauten Verteidigungslinien.

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