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Avatar von OskarMaria

mehr als 1000 Beiträge seit 22.09.2000

Zum Krieg führen braucht man Soldaten

Überall in ganz Russland tauchen auf den Friedhöfen "Heldenalleen" auf, in denen die gefallenen Soldaten bestattet werden. Viele der auf den Holzkreuzen angenagelten Schilder nennen Namen, die nirgendwo veröffentlicht wurden.

Dann gibt es noch die Wagner-Friedhöfe verstreut über das ganze Land. Gestern hat die Redaktion des oppositionellen Baikal-Journals einen neuen Friedhof bei Irkutsk öffentlich gemacht. Weit mehr als 50 Gräber von Wagner-Söldnern wurden dort entdeckt - über 4000 km von der Front entfernt. Die Anwort ist einfach. Prigoschin geht das Kanonenfutter aus, nachdem er keinen neuen Nachschub aus den Haftanstalten bekommt. Da käme ihm ein eingefrorener Konflikt ganz recht.

Dreizehn Monate nach Kriegsbeginn traue ich mich zum ersten Mal genauere Angaben zu den russischen Verlusten an Menschen zu machen. Aus öffentlichen Quellen haben sowohl die BBC/Zonemedia als auch unsere Recherchen etwa 20.000 Kriegstote ergeben - Stand 31.03.23.

Auf Grund der Situation in Krasnodar, wo ein ehemaliger russischer Offizier alle Friedhöfe der Region aufgesucht und alle unveröffentlichte Gräber dokumentiert hat, ergibt sich dass nur etwa 60% aller Kriegstoten bekannt gemacht wurden. Die BBC stellt ähnliche Überlegungen an. Ihre Mitarbeiter haben ebenfalls Friedhöfe abgesucht und unveröffentlichte Kriegstote dokumentiert und kommen zu einem Faktor von 50%.

Daraus kann man realistische Schätzungen ableiten - wir kämen auf etwa 32.000, BBC auf 40.000 getötete russische Soldaten. Nach Beobachtungen des US Center for Naval Analysis kommen auf jeden russischen Soldaten, der während des Krieges in der Ukraine getötet wurde, im Durchschnitt etwa dreieinhalb Verwundete. Das ergibt eine Opferzahl zwischen 110 und 140 Tausend Verwundete.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (18.04.2023 12:56).

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