Unabhängig von dem Begehren verschiedener staatlicher Institutionen,
den Bürger weitestmöglich auszuspähen, zu überwachen und zu
kontrollieren (was keineswegs meine Zustimmung findet) komme ich doch
nicht umhin, das Internet als einen eher öffentlichen denn einen
privaten Bereich zu sehen.
Ich trete erst dann wieder in virtuelle Privat- oder Geschäftsräume,
wenn die Verbindung verschlüsselt und gesichert wird. Vergleichbar
mit dem schlendern auf einer Strasse, wo ich mich im öffentlichen
Raum befinde und alles von aussen begutachten kann (inkl.
Schaufenster) und dem Betreten eines Ladens, einer Arztpraxis etc.,
womit eine persönliche Kommunikation mit dem Verkäufer, Arzt etc.
hergestellt wird.
Und das virtuelle Betreten eines Geschäfts oder einer Arztpraxis,
selbst verschlüsselt, hat eben eine ganz andere Qualität als die
persönliche Begegnung. Zumal die andere Seite (vom User aus gesehen)
weder eingeschätzt, noch persönlich identifiziert werden kann.
Das fängt bei den maschinellen Verkaufsrobots mit ihren
persönlichkeitslosen Systemantworten an und hört noch lange nicht bei
einer virtuellen Seelsorge auf, wo der "Kunde" nicht feststellen
kann, ob er immer mit derselben Person (ein virtueller Beratername
kann mehreren Beschäftigten, die in Schicht arbeiten, zugewiesen
werden) zu tun hat, geschweige denn, ob seine Daten wirklich
vertraulich behandelt werden bzw. wer Zugriff darauf hat.
Somit ist dieser Raum definitiv aufgrund seiner gegebenen Parameter
kaum als persönliche Privatsphäre anzusehen (was einen nicht daran
hindern sollte, für eine solche Einzutreten ...). Womit natürlich
zwangsläufig Interessenten auftreten, die diese Daten verwerten
möchten, seien es Spammer, staatliche Organisationen oder Geschäfte,
die ein umfassendes Kundenprofil wünschen.
Da aufgrund der Einschaltung von Technik die zwangsläufige
Möglichkeit einer Überwachung gewährt wird, ist diese Form der
Kommunikation schon seit jeher unsicherer. Ob ich das nun mit einem
Boten mache, der eine geschriebene oder gelernte Nachricht
übermittelt oder eine technische Variante verwende.
Womit eine Kommunikation innerhalb einer Privatsphäre nur wirklich
stattfinden kann, wenn die Privatsphären aller Beteiligten sich auch
lokal soweit annähern, das sichergestellt werden kann, das nur die
Beteiligten meine Worte vernehmen und auch verstehen können.
Selbstverständlich konnte und kann auch das belauscht werden, doch
hier ist definitiv eine lokale Privatsphäre vorhanden, um die man
sich streiten kann. Diese beinhaltet Lokalität, sowie die persönliche
Auswahl und Identifikation der Teilnehmer, die bewußt und in voller
Eigenverantwortung übernommen werden kann.
Das ist im Internet einfach nicht möglich. Wie für jeden Herrscher
oder höfischen Intrigant oder auch nur einfachen Bürger, wird hier
das Vertrauen in den Boten wichtig. Wird dem Boten nicht vertraut,
wird er auch nicht damit beauftragt, eine Nachricht zu übermitteln.
Stattdessen wird man die adäquateste Form der Nachrichtenübermittlung
wählen. Was entweder ein anderer Bote, dem vertraut wird, sein kann
oder halt ein persönliches Treffen.
Jeder, der blind einfach nur einem Boten vertraut, der
bekanntermassen als nicht vertrauenswürdig einzustufen ist, kann also
auch nicht verleugnen, das er/sie damit bewußt ein kalkuliertes
Risiko eingeht. Und Dummheit ist wirklich keine geeignete Ausrede für
den Fall das es schief geht.
Zum letzten noch eine weitere subjektive Meinung bzgl. Seelsorge im
Internet. Meines Erachtens kann dabei eigentlich nicht mehr
herauskommen, als das was früher und vielleicht auch heute noch "Dr.
Sommer" in der Bravo war.
Für eine wirkliche Einschätzung des Seelenleidens einer Person ist
meines Erachtens der persönliche Kontakt unabdingbar. Die Reduktion
auf geschriebene Worte ermöglicht nicht, Widersprüche im Verhalten
und den getroffenen Aussagen erkennen zu können. Der Mensch nimmt bei
einer persönlichen Begegnung auch nicht nur Bilder und Töne(wenn wir
Kamaras und Mikrophone auch integrieren), sondern genauso gut Gerüche
wahr. Und nicht nur die Angst hat einen eigenen Geruch ;)
Insofern halte ich Internet-Seelsorge maximal für eine Möglichkeit
der Kontaktaufnahme, nicht aber für geeignet, eine persönliche
Seelsorge zu ersetzen. Das gleiche gilt übrigens auch für
Telefonseelsorge. Sie kann im bestmöglichen Fall irgendwelche
Kurzschluss-Reaktionen verhindern, aber nicht das Problem lösen.
Soweit meine unmassgebliche Meinung dazu
Liebe Grüsse
das kleine Dummerchen
P.S.: Ich denke es wäre hilfreicher, die Bürgerrechte im Prinzip zu
diskutieren und dafür einzutreten, denn sich in Diskussionen über die
Möglichkeit der Privatsphäre im Internet zu verzetteln und wieder
eine Schlacht zu verlieren. Ich bin immer noch der Meinung, das eine
offensive Strategie hier sehr viel fruchtbarer wäre. Will heißen,
okay weg mit der Privatsphäre und zwar für JEDEN, das heißt auch für
den Geheimdienst, auch für die Polizei und erst Recht für jeden
Staatsdiener. Sicherlich erfordert dies ein radikales Umdenken,
andererseits würde es auch die Frage beantwortet, wer überwacht die
Wächter ;)
den Bürger weitestmöglich auszuspähen, zu überwachen und zu
kontrollieren (was keineswegs meine Zustimmung findet) komme ich doch
nicht umhin, das Internet als einen eher öffentlichen denn einen
privaten Bereich zu sehen.
Ich trete erst dann wieder in virtuelle Privat- oder Geschäftsräume,
wenn die Verbindung verschlüsselt und gesichert wird. Vergleichbar
mit dem schlendern auf einer Strasse, wo ich mich im öffentlichen
Raum befinde und alles von aussen begutachten kann (inkl.
Schaufenster) und dem Betreten eines Ladens, einer Arztpraxis etc.,
womit eine persönliche Kommunikation mit dem Verkäufer, Arzt etc.
hergestellt wird.
Und das virtuelle Betreten eines Geschäfts oder einer Arztpraxis,
selbst verschlüsselt, hat eben eine ganz andere Qualität als die
persönliche Begegnung. Zumal die andere Seite (vom User aus gesehen)
weder eingeschätzt, noch persönlich identifiziert werden kann.
Das fängt bei den maschinellen Verkaufsrobots mit ihren
persönlichkeitslosen Systemantworten an und hört noch lange nicht bei
einer virtuellen Seelsorge auf, wo der "Kunde" nicht feststellen
kann, ob er immer mit derselben Person (ein virtueller Beratername
kann mehreren Beschäftigten, die in Schicht arbeiten, zugewiesen
werden) zu tun hat, geschweige denn, ob seine Daten wirklich
vertraulich behandelt werden bzw. wer Zugriff darauf hat.
Somit ist dieser Raum definitiv aufgrund seiner gegebenen Parameter
kaum als persönliche Privatsphäre anzusehen (was einen nicht daran
hindern sollte, für eine solche Einzutreten ...). Womit natürlich
zwangsläufig Interessenten auftreten, die diese Daten verwerten
möchten, seien es Spammer, staatliche Organisationen oder Geschäfte,
die ein umfassendes Kundenprofil wünschen.
Da aufgrund der Einschaltung von Technik die zwangsläufige
Möglichkeit einer Überwachung gewährt wird, ist diese Form der
Kommunikation schon seit jeher unsicherer. Ob ich das nun mit einem
Boten mache, der eine geschriebene oder gelernte Nachricht
übermittelt oder eine technische Variante verwende.
Womit eine Kommunikation innerhalb einer Privatsphäre nur wirklich
stattfinden kann, wenn die Privatsphären aller Beteiligten sich auch
lokal soweit annähern, das sichergestellt werden kann, das nur die
Beteiligten meine Worte vernehmen und auch verstehen können.
Selbstverständlich konnte und kann auch das belauscht werden, doch
hier ist definitiv eine lokale Privatsphäre vorhanden, um die man
sich streiten kann. Diese beinhaltet Lokalität, sowie die persönliche
Auswahl und Identifikation der Teilnehmer, die bewußt und in voller
Eigenverantwortung übernommen werden kann.
Das ist im Internet einfach nicht möglich. Wie für jeden Herrscher
oder höfischen Intrigant oder auch nur einfachen Bürger, wird hier
das Vertrauen in den Boten wichtig. Wird dem Boten nicht vertraut,
wird er auch nicht damit beauftragt, eine Nachricht zu übermitteln.
Stattdessen wird man die adäquateste Form der Nachrichtenübermittlung
wählen. Was entweder ein anderer Bote, dem vertraut wird, sein kann
oder halt ein persönliches Treffen.
Jeder, der blind einfach nur einem Boten vertraut, der
bekanntermassen als nicht vertrauenswürdig einzustufen ist, kann also
auch nicht verleugnen, das er/sie damit bewußt ein kalkuliertes
Risiko eingeht. Und Dummheit ist wirklich keine geeignete Ausrede für
den Fall das es schief geht.
Zum letzten noch eine weitere subjektive Meinung bzgl. Seelsorge im
Internet. Meines Erachtens kann dabei eigentlich nicht mehr
herauskommen, als das was früher und vielleicht auch heute noch "Dr.
Sommer" in der Bravo war.
Für eine wirkliche Einschätzung des Seelenleidens einer Person ist
meines Erachtens der persönliche Kontakt unabdingbar. Die Reduktion
auf geschriebene Worte ermöglicht nicht, Widersprüche im Verhalten
und den getroffenen Aussagen erkennen zu können. Der Mensch nimmt bei
einer persönlichen Begegnung auch nicht nur Bilder und Töne(wenn wir
Kamaras und Mikrophone auch integrieren), sondern genauso gut Gerüche
wahr. Und nicht nur die Angst hat einen eigenen Geruch ;)
Insofern halte ich Internet-Seelsorge maximal für eine Möglichkeit
der Kontaktaufnahme, nicht aber für geeignet, eine persönliche
Seelsorge zu ersetzen. Das gleiche gilt übrigens auch für
Telefonseelsorge. Sie kann im bestmöglichen Fall irgendwelche
Kurzschluss-Reaktionen verhindern, aber nicht das Problem lösen.
Soweit meine unmassgebliche Meinung dazu
Liebe Grüsse
das kleine Dummerchen
P.S.: Ich denke es wäre hilfreicher, die Bürgerrechte im Prinzip zu
diskutieren und dafür einzutreten, denn sich in Diskussionen über die
Möglichkeit der Privatsphäre im Internet zu verzetteln und wieder
eine Schlacht zu verlieren. Ich bin immer noch der Meinung, das eine
offensive Strategie hier sehr viel fruchtbarer wäre. Will heißen,
okay weg mit der Privatsphäre und zwar für JEDEN, das heißt auch für
den Geheimdienst, auch für die Polizei und erst Recht für jeden
Staatsdiener. Sicherlich erfordert dies ein radikales Umdenken,
andererseits würde es auch die Frage beantwortet, wer überwacht die
Wächter ;)