Zunächst einmal möchte ich feststelllen, dass ich die Diskussion wer
nun mehr Gewalt ausübt für reichlich überflüssig halte. Gewalt in der
Familie ist schlicht assozial und die Betroffenen brauchen Hilfe. Die
Hilfe braucht ein gesetzliches Rahmenwerk.
Der Artikel geht aber weit über diesen Zusammenhang hinaus und
vermischt das Thema etwas eigentümlich mit der Stellung der Frau in
der Gesellschaft in Griechenland.
Dabei bedient er sich heftig "bürgerlichen" Klisches und natürlich
darf ein Angriff auf die orthodoxe Kirche nicht fehlen - auch wenn
hier kaum einer die Bedeutung der Kirche für die Griechen oder gar
den orthodoxen Glaubensritus, der sich wesentlich von dem
katholischen oder protestantischen unterscheidet, versteht.
In Griechenland herrschen in weiten Teilen noch vorindustrielle
Eigentums- und Produktionsverhältnisse. Dies drückt sich z.B. darin
aus, dass über 70% der Griechen über Eigentum an Boden und
Wohneigentum verfügen.
Bei dem Eigentum über die Produkionsmittel sieht es ganz ähnlich aus.
Überwiegend befinden sich diese im Familienbesitz und die
Betriebsgrößen sind entsprechend klein.
Um etwas tiefer zu schauen genügt es eigentlich etwas über tradierte
Werte zu wissen - was der Autorin wohl nicht geläufig ist.
Eltern in Griechenland fühlen sich verpflichtet den Kindern ein
eigenes Haus, nebst Grund und Boden und ein Geschäft zur Hochzeit zu
schenken.
Haus und Grund und Boden (gerade letzteres hat in den letzten 15
Jahren je nach Region eine Wertsteigerung um teilweise umd das 200
fache erfahren) erhält die Frau, das Geschäft der Sohn. Diese
Tradition ist so fest verankert, dass junge Paare nach wie vor
solange mit der Hochzeit warten, bis das Geschenk erbracht werden
kann.
Mit anderen Worten: Der Mann mag im Kafenion den Macker makieren -
hinter der eigenen Haustür ist sozial und wirtschaftlich die Frau die
Cheffin in der Ehe.
Wenn es an soziologischen Einblicken in die Alltagskultur fehlt,
müssen Marginalien her halten, um die eigenen Thesen zu stützen.
Es wird der Eindruck erweckt, die orthodoxe Kirche würde Gewalt an
Frauen gut heisen, unterlegt mit einem "muslimischen" Zitat. In
anbetracht der Geschichte Griechenlands, das Land hat sich aus dem
Kampf gegen die muslimische Fremdherrschaft konstituiert und die
orthodoxe Kirche den Widerstand immer angeführt hat, entbehrt dies
nicht einer gewissen Komik.
Das Gegenteil ist der gesellschaftlichen Realität der Fall. Es sind
die Popen, die übrigens kein Zöllibat kennen und ein normales
Familienleben führen, die als soziale Institution bis heute den
Hauptteil der Hilfe tragen.
Der Ritus der orhtodoxehn Kirche ist sehr traditionell und so wird
z.B. der Gottesdienst in Altgrieschich abgehalten - was weder ein
Grieche noch eine Griechin versteht. Überhaupt steht hier nicht die
Gemeinde sondern der Dienst an Gott im Mittelpunkt. Wer einmal an
einem orthodoxen Gottesdienst in griechenland teilgenommen hat, weis
was ich meine.
Was bleibt?
Griechnland hat nun ein Gesetz gegen Gewalt in der Familie - gut so.
Ganze 9 Jahre später wie in Deutschland - aha. Verdrängt wird wohl,
wie umstritten das Gesetz bei seiner Verabschiedung in Deutschland
war.
Die orthodoxe Kirche hat keine Priesterinnen - mmmh. Manche Priester,
nicht zu verwechseln mit den Popen, sind so traditionell eingestellt,
dass sie Frauen beim Kreuztauchen nicht zulassen - grübel. In
Westeuropa ist die kirchliche Tradition eine völlig andere und die
Gleichstellung der Frau ein Grundprinzip? Gelächter.
Greets
nun mehr Gewalt ausübt für reichlich überflüssig halte. Gewalt in der
Familie ist schlicht assozial und die Betroffenen brauchen Hilfe. Die
Hilfe braucht ein gesetzliches Rahmenwerk.
Der Artikel geht aber weit über diesen Zusammenhang hinaus und
vermischt das Thema etwas eigentümlich mit der Stellung der Frau in
der Gesellschaft in Griechenland.
Dabei bedient er sich heftig "bürgerlichen" Klisches und natürlich
darf ein Angriff auf die orthodoxe Kirche nicht fehlen - auch wenn
hier kaum einer die Bedeutung der Kirche für die Griechen oder gar
den orthodoxen Glaubensritus, der sich wesentlich von dem
katholischen oder protestantischen unterscheidet, versteht.
In Griechenland herrschen in weiten Teilen noch vorindustrielle
Eigentums- und Produktionsverhältnisse. Dies drückt sich z.B. darin
aus, dass über 70% der Griechen über Eigentum an Boden und
Wohneigentum verfügen.
Bei dem Eigentum über die Produkionsmittel sieht es ganz ähnlich aus.
Überwiegend befinden sich diese im Familienbesitz und die
Betriebsgrößen sind entsprechend klein.
Um etwas tiefer zu schauen genügt es eigentlich etwas über tradierte
Werte zu wissen - was der Autorin wohl nicht geläufig ist.
Eltern in Griechenland fühlen sich verpflichtet den Kindern ein
eigenes Haus, nebst Grund und Boden und ein Geschäft zur Hochzeit zu
schenken.
Haus und Grund und Boden (gerade letzteres hat in den letzten 15
Jahren je nach Region eine Wertsteigerung um teilweise umd das 200
fache erfahren) erhält die Frau, das Geschäft der Sohn. Diese
Tradition ist so fest verankert, dass junge Paare nach wie vor
solange mit der Hochzeit warten, bis das Geschenk erbracht werden
kann.
Mit anderen Worten: Der Mann mag im Kafenion den Macker makieren -
hinter der eigenen Haustür ist sozial und wirtschaftlich die Frau die
Cheffin in der Ehe.
Wenn es an soziologischen Einblicken in die Alltagskultur fehlt,
müssen Marginalien her halten, um die eigenen Thesen zu stützen.
Es wird der Eindruck erweckt, die orthodoxe Kirche würde Gewalt an
Frauen gut heisen, unterlegt mit einem "muslimischen" Zitat. In
anbetracht der Geschichte Griechenlands, das Land hat sich aus dem
Kampf gegen die muslimische Fremdherrschaft konstituiert und die
orthodoxe Kirche den Widerstand immer angeführt hat, entbehrt dies
nicht einer gewissen Komik.
Das Gegenteil ist der gesellschaftlichen Realität der Fall. Es sind
die Popen, die übrigens kein Zöllibat kennen und ein normales
Familienleben führen, die als soziale Institution bis heute den
Hauptteil der Hilfe tragen.
Der Ritus der orhtodoxehn Kirche ist sehr traditionell und so wird
z.B. der Gottesdienst in Altgrieschich abgehalten - was weder ein
Grieche noch eine Griechin versteht. Überhaupt steht hier nicht die
Gemeinde sondern der Dienst an Gott im Mittelpunkt. Wer einmal an
einem orthodoxen Gottesdienst in griechenland teilgenommen hat, weis
was ich meine.
Was bleibt?
Griechnland hat nun ein Gesetz gegen Gewalt in der Familie - gut so.
Ganze 9 Jahre später wie in Deutschland - aha. Verdrängt wird wohl,
wie umstritten das Gesetz bei seiner Verabschiedung in Deutschland
war.
Die orthodoxe Kirche hat keine Priesterinnen - mmmh. Manche Priester,
nicht zu verwechseln mit den Popen, sind so traditionell eingestellt,
dass sie Frauen beim Kreuztauchen nicht zulassen - grübel. In
Westeuropa ist die kirchliche Tradition eine völlig andere und die
Gleichstellung der Frau ein Grundprinzip? Gelächter.
Greets