mind.dispersal schrieb am 20.05.2021 22:09:
cybergorf schrieb am 20.05.2021 18:44:
Naja - zunächst muss man ihm in einem Rechtsstaat erst einmal zweifelsfrei beweisen, dass er z.B. tatsächlich einen Anschlag verüben wollte.
Dass er sich bei seiner investigativen Recherche dilettantisch anstellte reicht noch nicht.
Ich behaupte auch nicht, das sei bewiesen oder klar und würde auch eher darauf tippen, dass das der Staatsanwaltschaft nicht gelingen wird, diesen Vorwurf zu beweisen, weil er viel zu sehr aus der bloßen Gesinnung heraus konstruiert ist.
Ich glaube aber auch Franco A. seine Geschichte nicht. Jeder Betrüger behauptet mehr oder weniger, er habe das System getestet. Es ist ein typischer Abwehrreflex dem ausgenutzten System eine Mitschuld geben zu wollen, als sage man auf die Vorwürfe hin: "Ja, aber es hat ja auch niemand verhindert!"
Auch deswegen hinkt der Vergleich zu Günther Wallraff. Bei Wallraff ging es nie darum, die Sicherheitslücken beim Umgehen eines Zugangs zum System aufzudecken. Er hat sich incognito infiltriert, um Mißstände IM System aufzudecken.
Hier ist natürlich A.s Argument, er wollte Missstände im Asylsystem aufdecken… selbst wenn das nicht sein echtes Ziel gewesen sein sollte: Missstände hat er damit auf jeden Fall aufgedeckt … auch wenn das für das BAMF wohl folgenlos blieb und dort immer noch keine bessere Arbeit gemacht wird.
So oder so: man muss A. natürlich seine Geschichte nicht glauben - aber wenn man ein anderes Narrativ hat, muss man es schon belegen können.
Eine unterstellte oder auch tatsächliche "Gesinnung" reicht dafür auch noch lange nicht aus.