Die im Artikel genannten Informationen ergeben für mich kein wirklich stimmiges Bild, sie ergeben keinen richtigen Sinn.
Dass Franco A. sich erfolgreich als Syrer ausgeben konnte, obwohl er ja glaube ich keinerlei syrisch sprach und auch gar nicht wie ein Syrer aussah, finde ich immer noch ziemlich belustigend.
Erinnert mich an die lustige Geschichte von dem Asiaten (ich glaube es war ein Japaner), der während der "Flüchtlingskrise" als Tourist in Deutschland war, sich wegen irgendeinem Problem an eine staatliche Stelle wenden wollte aber leider weder deutsch noch englisch sprach und sich daher nicht verständlich machen konnte, von den Beamten, die damals offenbar in jedem Ausländer einen hilfsbedürtigen "Flüchtling" sehen wollten für genau einen solchen gehalten und in eine Flüchtlings-Massenunterkunft gesteckt wurde, wo er ohne aufzumucken drei Wochen blieb, bis endlich einem Mitarbeiter der Flüchtlingsunterkunft dieser Mann auffiel, der mit seiner guten Kleidung etc. irgendwie anders war als die anderen...
Aber zurück zu Franco. Dass Franco nur deshalb zum Schein-Syrer-Flüchtling wurde, um als solcher dann irgendwelche Straftaten zu begehen, die dann ein schlechtes Bild auf alle Flüchtlinge sollen... ohne weitere Indizien, von denen ich im Artikel keine finden konnte, erscheint mir das doch an den Haaren herbeigezogen. Immerhin haben sie von ihm beim ja offenbar Fotos und Fingerabdrücke genommen, als er sich als Flüchtling angemeldet hat. Die Gefahr, dass der ganze Schwindel ganz fix aufgeflogen wäre, wenn er unter dieser Flüchtlingsidentität Straftaten begangen hätte, erscheint mir doch ziemlich hoch - und auch die Mühe nicht wert, wenn das einzige Ziel darin bestanden haben soll, der Zahl der von Flüchtlingen begangenen Straftaten künstlich minimal in die Höhe zu treiben.
Dann heisst es im Artikel:
Die aktuelle Anklage gegen Franco A. lautet unter anderem auf Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. Als mögliche Anschlagsziele wurden der damalige Justizminister und heutige Außenminister Heiko Maas (SPD), die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Claudia Roth (Grüne) und die Vorsitzende der Amadeu-Antonio-Stiftung, Anetta Kahane, genannt.
Aha, und welche Beweise oder auch nur Indizien gibt es dafür? Der vorliegende Artikel nennt leider keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass Franco einen Anschlag auf eine dieser Personen geplant haben sollte. Was nicht bedeuten muss, dass es solche nicht gibt - aber gerade wenn es darum geht, was man Franco nun juristisch eigentlich vorwirft, nennt der Artikel leider überhaupt keinerlei Informationen und verwirrt eher.
Dann die Sache mit der Pistole, die er "in einer Toilettenanlage im Flughafen Wien-Schwechat" versteckt und zwei Wochen später wieder geholt haben soll. Für mich stellt sich da ja schon die Frage, wie er dabei beobachtet werden konnte. Aber vor Allem: Warum versteckt er dort eine Waffe, um sie dann höchstpersönlich zwei Wochen später wieder abzuholen? Wenn es nur darum ginge, eine Waffe iiirgendwo ausserhalb der eigenen Wohnung zu verstecken, würde man ja nicht ausgerechnet einen so extrem überwachten Ort wie einen Flughafen wählen. Es würde vielleicht dann Sinn machen, wenn man bspw. einen ganz konkreten Anschlag am besagten Flughafen plant, und man die Waffe im Vorfeld bereits dort versteckt, um sie direkt vor dem Anschlag dann wieder abzuholen. Aber dann müsste er ja exakt für den Tag, an dem er dort beim Abholen der Waffe festgenommen wurde, ja irgendwas geplant haben. Gibt es da dbzgl. irgendwelche Erkenntnisse? Wenn ja, werden sie im Artikel leider nicht erwähnt.
Das Bild, das die Autorin im Artikel zeichnet, ist irgendwie von vorne bis hinten nicht wirklich stimmig. Ich verstehe gut, dass Franco da auf "Ich wollte doch bloss Investigativjournalismus betreiben" plädiert - denn das klingt für mich zwar auch nicht wirklich glaubwürdig, macht aber immer noch mehr Sinn als das wirre Bild, das die Autorin da zeichnet.
Hat jemand eine Theorie, was es mit Francos sonderbaren Taten auf sich hat, die mehr Sinn ergibt?