Das ist wohl das absolute Ende der "sexuellen Befreiung" in einer
interessanten Wendung, gewissermaßen die letzte Befreiung, nämlich
die des Desinteresses am Sex. Statt zur ubiquitären, polymorphen
Sexualität befreit zu werden, befreit man sich von ihr und der Held
dieser Befreiung, ist nicht der, der seine Triebe kasteit und in
Askese lebt, sondern der "natürliche Zölibatär". Vielleicht ist
dieser ein Mythos, aber sicher ein wichtiger. Statt die sexuelle
Kampfzone immer weiter zu vergrößern, verlässt er sie einfach und
lässt die anderen im Getümmel zurück - ist halt doch nicht sein
Krieg. Mein Hauptbedenken gegen eine Befreiungsbewegung der
Asexuellen besteht freilich darin, dass ich nicht glaube, dass das
Desinteresse echt ist und sich hier abermals eine peinliche
Inquisition, mit den wohlbekannten Outingforderungen bildet. Wieso
wollen sie unbedingt anerkannt werden und Masse schaffen? Wem sind
sie zu Rechenschaft verpflichtet?
Tloen
interessanten Wendung, gewissermaßen die letzte Befreiung, nämlich
die des Desinteresses am Sex. Statt zur ubiquitären, polymorphen
Sexualität befreit zu werden, befreit man sich von ihr und der Held
dieser Befreiung, ist nicht der, der seine Triebe kasteit und in
Askese lebt, sondern der "natürliche Zölibatär". Vielleicht ist
dieser ein Mythos, aber sicher ein wichtiger. Statt die sexuelle
Kampfzone immer weiter zu vergrößern, verlässt er sie einfach und
lässt die anderen im Getümmel zurück - ist halt doch nicht sein
Krieg. Mein Hauptbedenken gegen eine Befreiungsbewegung der
Asexuellen besteht freilich darin, dass ich nicht glaube, dass das
Desinteresse echt ist und sich hier abermals eine peinliche
Inquisition, mit den wohlbekannten Outingforderungen bildet. Wieso
wollen sie unbedingt anerkannt werden und Masse schaffen? Wem sind
sie zu Rechenschaft verpflichtet?
Tloen