Tloen schrieb am 16. Oktober 2004 17:37
> Das ist ein einfaches Beispiel für "labeln". Das Label täuscht nichts
> vor, es ist auch nicht ambivalent.
Wenn man das Label als reines Kommunikationsinstrument
behandeln wuerde, waere das bestimmt so. Leider wird das Label
schnell mit der dahinter liegenden, oft schwer fassbaren
Eigenschaft verwechselt, die man eigentlich sucht. So werden aus
Intelligenz der IQ und Schulnote, aus eine gesunden
Geschaeftsfuehrung Quartalsergebnisse, und aus Respekt die P.C.
Und diese Fokussierung auf den Indikator, das Label, laedt dann
natuerlich zum Betrug ein, was man - leider nicht nur - in den USA
ja sehr schoen beobachten kann.
> Letztlich glaube ich, dass auch George Bushs Rhetorik von "Gut und
> Böse", nichts allegorisches besitzt, kein Sprachbild liefert,
Ich fuerchte, hier geht's noch einen Schritt weiter, indem die
Tatsachenbeschreibung mit stark religioes/kulturell belasteten
Begriffen vermengt wird. So wird dann eben aus dem heutigen
Gelegenheitsgegner das Grundboese, dass es um jeden Preis zu
vernichten gilt (und fuer dessen Vernichtung man auch keine
Rechenschaft schuldet).
> In einer Welt, die in Fakten zerfällt, fehlen oft Nuancen und Ränder
> oder sie werden nicht wahrgenommen, in ihnen wird die Subtilität des
> Denkens, die Unausschöpfbarkeit eines Konzeptes, seiner Benutzbarkeit
> geopfert.
Letztlich haengt das wohl davon ab, ob die Empfaenger der mit
dem Label uebermittelten Message in der Lage sind, die Information
zu hinterfragen, und den komplexeren Kontext zu rekonstruieren,
und natuerlich auch die noetige Disziplin aufweisen, dass trotz der
angebotenen mundgerechten Informationshappen dann auch zu tun.
- Werner
> Das ist ein einfaches Beispiel für "labeln". Das Label täuscht nichts
> vor, es ist auch nicht ambivalent.
Wenn man das Label als reines Kommunikationsinstrument
behandeln wuerde, waere das bestimmt so. Leider wird das Label
schnell mit der dahinter liegenden, oft schwer fassbaren
Eigenschaft verwechselt, die man eigentlich sucht. So werden aus
Intelligenz der IQ und Schulnote, aus eine gesunden
Geschaeftsfuehrung Quartalsergebnisse, und aus Respekt die P.C.
Und diese Fokussierung auf den Indikator, das Label, laedt dann
natuerlich zum Betrug ein, was man - leider nicht nur - in den USA
ja sehr schoen beobachten kann.
> Letztlich glaube ich, dass auch George Bushs Rhetorik von "Gut und
> Böse", nichts allegorisches besitzt, kein Sprachbild liefert,
Ich fuerchte, hier geht's noch einen Schritt weiter, indem die
Tatsachenbeschreibung mit stark religioes/kulturell belasteten
Begriffen vermengt wird. So wird dann eben aus dem heutigen
Gelegenheitsgegner das Grundboese, dass es um jeden Preis zu
vernichten gilt (und fuer dessen Vernichtung man auch keine
Rechenschaft schuldet).
> In einer Welt, die in Fakten zerfällt, fehlen oft Nuancen und Ränder
> oder sie werden nicht wahrgenommen, in ihnen wird die Subtilität des
> Denkens, die Unausschöpfbarkeit eines Konzeptes, seiner Benutzbarkeit
> geopfert.
Letztlich haengt das wohl davon ab, ob die Empfaenger der mit
dem Label uebermittelten Message in der Lage sind, die Information
zu hinterfragen, und den komplexeren Kontext zu rekonstruieren,
und natuerlich auch die noetige Disziplin aufweisen, dass trotz der
angebotenen mundgerechten Informationshappen dann auch zu tun.
- Werner