Pro (1) schrieb am 05.04.2019 17:33:
Ja natürlich hat die "offizielle Entnazifizierung" ihre Hinterlassenschaften hervorgebracht.
Diese Generation hat ihre nächste Generation diesen ganzen Trug aufgebürdet, ohne die 'ehrlichen' Hintergründe mitzuteilen.
Diese Generation ist jetzt gefragt, die Hintergründe zumindest wahr zu nehmen, was die Enkelgeneration bereits als Schulstoff vorfand. "Hinterlassenschaft der Entnazifizierung" greift um das, um welches es eigentlich geht, unredlich zu kurz - allein der Begriff scheint der LTI entnommen.
Tolle Serien haben wir da in den ÖR Sender, tolle "Geschichtsaufarbeitung" für ebendiese Generation, die während ihrer Schulzeit noch nicht mit den Lehren, die man aus der redlichen Betrachtung der Geschichte hätte ziehen können, konfrontiert wurden.
> https://www.zeit.de/kultur/film/2019-04/fernsehpodcast-die-schaulustigen-05-april-2019
Bin Jahrgang '75, Mitte bis Ende der Neunzehnachtziger gaben sich meine Lehrer redlich Mühe, uns die freiheitlich demokratische Grundordnung als nicht selbstverständlich vor dem Hintergrund der damals schon als Aufarbeitung zu begreifenden Rezeption des Nationalsozialismus nahe zu legen - das fehlt nach meinem Empfinden den heute älteren, und ich befürchte die jüngeren hinken hinter der vielleicht aufklärerischsten Erziehung aller Zeiten wieder zurück. Ich mag mich irren, was meinen Sie?