Es ist traurig, dass es 2019 Veranlassung gibt für einen solchen Artikel. Es gibt sie aber zweifellos und Schreibers Ausführungen sind angebracht. Rassistische Weltsichten wabern weiter durch die Welt. Besonders, seit die weisse Suprematie über den Erdball tiefe Risse bekommen hat und das Zeitalter westlicher Vorherrschaft sich dem Ende zuneigt. Auch das seit Jahrzehnten in Sicht gekommene Ende des aktuellen grossen kapitalistischen Zyklus trägt massgeblich dazu bei. Durch die Zurückstufung vieler Proletarier auf ihre ursprüngliche soziale Lage - heute wird, zwecks Vermeidung des 'veralteten' Begriffs lieber von 'Prekariat' geredet -, wird von manchen dieser Zurückgestuften und mindestens eben so sehr von denjenigen, die eine solche in naher Zukunft fürchten, nach Legitmationen gesucht, um möglichst vielen Konkurrenten im Wirtschaftsleben ein Bein zu stellen. Dafür eignen sich rassistische, heute eher im Gewand des Identitären daherkommende Diskurse ausgezeichnet.
Und da wird ein Thema sichtbar, das Inhalt eines Folgeartikels sein könnte - Beleuchtung, Reflexion des Anteils, den ein sich als links verstehender, auf die Identitätsanteile diskriminierter Gruppen fixierter politischer Aktivismus an all dem hat.