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  • kemmerich

mehr als 1000 Beiträge seit 11.02.2020

Hart und unfair

"Hart aber fair" war noch nie mein Lieblingsformat, gelegentlich zugeschaut habe ich dann aber doch. Nach jener legendären Sendung zum Thema "Impfpflicht", wo mehrere Impfpflicht-Befürworter zusammen über die Impfpflicht-Kritikerin Svenja Flaßpöhler herfielen, wollte ich endgültig nicht mehr. Nicht, weil ich Flaßpöhlers Position geteilt hätte, sondern weil mir die Art, wie die validen Argumente einer sachlich diskutierenden Philosophin einfach diskreditiert wurden, so gar nicht gefiel.

Als ein neuer Moderator übernahm, wollte ich der Sendung wieder einer Chance geben. Und zuerst sah das auch gar nicht so schlecht aus. Doch die letzte Sendung hat mir endgültig den Rest gegeben. Das Setting war von vornherein ungünstig: Zu viele Gäste, darunter zu viele altbekannte Überzeugte ohne Willen zum fairen und tiefgründigen Diskurs. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, zum Beispiel: Sie weiß einfach, was richtig und was falsch ist. Und sie mag - erklärtermaßen! - keine Komplexität. Auf der anderen Seite ein AfD-Heini, von dem ebenfalls nicht zu erwarten war, dass er etwas anderes tun würde als auswendig gelernte Argumente herunterzurattern und sich ansonsten in seine Wagenburg zurückzuziehen.

Zu Beginn der Sendung hatte ich meine Brille nicht auf. Ich konnte eine blonde Frau ausmachen, und ich dachte erst: Ach guck mal, ist das nicht die Philosophin, die so gut argumentieren kann? Doch dann...
...war es Julia Klöckner, die Weinkönigin! Mein Gott, was hatte die denn da zu suchen?

Es wurde dann auch ganz fürchterlich. "Die Ukraine muss gewinnen", so Klöckner, doch wie sie sich das vorstellt, verriet sie nicht. Für'n Arsch - die ganze Sendung.

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