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  • blu_frisbee

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Re: Ratings = gesetzlich vorgeschriebenes Vertrauen

MPolo schrieb am 15. Juni 2011 16:16

> Dennoch scheinen viele immernoch den großen Ratingagenturen zu
> vertrauen, sonst wären sie nicht mehr groß, dann wären andere
> Ratingagenturen im Kommen. Wieso das so ist - keine Ahnung.

Das ist ja auch kein Vertrauen, sondern vielfach, zT sogar gesetzlich
vorgeschrieben, MaW der Gesetzgeber hat die Vertrauensfrage schon
vorab geklärt. 
> http://de.wikipedia.org/wiki/Ratingagenturen
Dafür erhalten die primären Ratingagenturen auch gesetzlich
privilegierten Zugriff auf die interne Buchhaltung der Gerateten. Das
(Monopol-)Recht zu diesem Einblick muß sich eine Sekundäragentur erst
mühselig erwerben.

Und denken Sie doch mal über den Widersinn nach, daß man die
Beweggründe von juristischen Personen, Firmen, mit dem selben
Vokabular belegt wie die Motivation natürlicher Personen. Als obs im
subjektiven Belieben stünde und Ausdruck innerlicher, emotionaler
Befindlichkeit wäre wird hier von "Vertrauen" geredet. Als ob das
Marktverhalten von Investoren Ausdruck von Spaßdollerei wäre.
Bullshit!
Es wird aufs allergenaueste gerechnet, freilich entlang von Modellen,
die verpeilt sind und kein Abbild der Wirklichkeit, sondern falscher
Vorstellungen davon sind.
Ist es auch Wahnsinn, so hat es doch Methode.
Die ratings der am. CDS wurden anhand eines Modells errechnet, in dem
sinkende Hauspreise garnicht vorkamen. Solange die Hauspreise stiegen
haben die ja auch gestimmt.
> Recipe for Disaster: The Formula That Killed Wall Street
> http://www.wired.com/techbiz/it/magazine/17-03/wp_quant?currentPage=all 

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