Gorbatschow hatte wohl erkannt, dass sein System der Einparteiendiktatur dem Westen hoffnungslos unterlegen war
Nein. Gorbatschow wollte schlicht und ergreifend die immer noch stalinistische Diktatur abschaffen und die Menschen an der Gestaltung ihres Lebens eigenverantwortlich teilhaben lassen. Die Diktatur unter Stalin ist die mit Abstand brutalste und menschenverachtenste Diktatur der Neuzeit. Da hatte jeder Angst vor jedem und man hat sich gegenseitig verraten.
Gorbatschow wollte weder den Sozialismus abschaffen, noch eine Demokratie nach westlichem Muster installieren. Wer den Menschen allerdings die Freiheit gibt, muss auch akzeptieren, dass die sich anders entscheiden.
Das Ziel war die Vertreibung von Assad, unter anderem weil er der Gaspipeline zwischen Katar und der Türkei im Weg stand.
Ein absoluter Unsinn. Das Projekt hat es nie gegeben. Assad hätte sich wahrscheinlich ein Loch in den Bauch gefreut, wenn er damit seinen Haushalt (dessen Kürzungen waren der eigentliche Grund für den "arabischen Frühling") hätte aufpeppeln können. Nebenbei hilft es auch, sich einmal die Handelspartner von Katar und Saudi-Arabien anzuschauen. Das Groß geht in den Osten. Europa läuft unter ferner liefen. Pipelines sind zwar sehr lukrativ, aber auch anfällig gegen Attentate. Eine Pipeline durch viele Länder laufen zu lassen, eine eher schlechte Idee.
Wenn man die Außenpolitik der USA wirklich verstehen will, muss man die USA verstehen. Das politische System ist nur sehr grob mit unseren Demokratien vergleichbar. Die Amis gehen in die Politik, um damit richtig Geld zu verdienen. Wo man hier noch die Nase rümpfte, als Westerwelle seinen Lebenspartner, für mögliche Geschäftsanbahnungen, noch mit auf die Reise nahm, ist es in den USA gängige Praxis z.B. Botschafterposten mit Großspendern zu besetzen. Die Clintons, die als Mittelschichtler in die Politik gingen, sind längst Multimillionäre. Das lukrativste Betätigungsfeld ist dabei die Außenpolitik. Die interessiert die eigenen Bürger nur wenig, da kann man der Gegenseite nachteilige Verträge aufdrücken oder mit einem Regime-Change richtig Geld verdienen, da dann die Karten neu gemischt werden und sich das neue Regime nicht an alte Verträge gebunden fühlt. Nebenbei kann man sich auch wunderbar schmieren lassen.
Das ganze Irak-Abenteuer hatte zum Ziel dort neue Verträge mit amerikanischen Firmen, insbesondere auch für den Aufbau von Infrastruktur durchzudrücken.
Für die aktuellen Konflikte im Irak/Syrien/Türkei und der Ukraine/Russland reicht es völlig aus, der Spur des Geldes zu folgen: Durch das Embargo nach dem ersten Golfkrieg, dass sozusagen die Irakis motivieren sollte, gegen Saddam zu putschen, entwickelte sich ein florierender, "illegaler" Ölhandel an der Grenze zwischen dem Irak und der Türkei.
Die großen Nutznießer: Die Kurden mit dem Barzani-Clan und die Erdogan-Familie.
Ein Kurdenstaat, von den Ölfeldern im Irak, bis zu einem Mittelmeerhafen, würde die Karten wieder neu mischen und sehr viel Geld freisetzen.
Diese Modell klemmt aber vor allen Dingen daran, dass die Nachbarstaaten, einschließlich Russland keinen Bock haben, die ganzen Verlierer der entsprechenden Säuberungen aufzunehmen und sich damit selber zu destabilisieren.
Und die Ukraine? Bei der bankrotten Bananenrepublik ging es vor allen Dingen um die Gaspipeline zwischen Russland und der EU, die in "private Hände" überführt werden sollte. Eine Lizenz zum Gelddrucken. Die EU sollte diesen Staat durchfüttern, während sich die Spieler im Hintergrund die Taschen vollmachen.
Eine wesentliche Rolle bei diesem Konflikt, wie auch bei der Agitation gegen Russland spielen die Oligarchen, die ihre ergaunerten Milliarden für einen Regime-Change einsetzen. Man erinnere sich hier an die Farce mit der Gasprinzessin Tymoschenko, deren Tochter durch die deutschen Medien gereicht wurde oder dem Schoko-König Poroschenko. Auch ein Michail Chodorkowski setzt seine Millionen gegen Russland und Putin.
Hinzu kommt der Wandel von einer UN/multilateralen Politik, zu einer Politik der "regionalen Führungsmächte". Diese Führungsmächte sollen den Amis ihr klein-klein abnehmen und sich vor allen Dingen auch kräftig mit (amerikanischen) Waffen eindecken.
Als Führungsmächte wurden (unter anderen) auserkoren: Deutschland und Saudi-Arabien.
Das der Schuss regelmäßig nach hinten losgeht und die Amis mit dem Arsch einen Krisenherd nach dem Anderen aufreißen, ergibt sich fast zwangsläufig durch diesen Politikstil.