Ein wunderbar kritischer Artikel zu diesem allem Anschein nach wieder
einmal ziemlich peinlichen Beitrag Herrn Emmerichs zum
zeitgenoessischen Filmschaffen.
Universal Soldier, Stargate, Independence Day, Godzilla...
und schliesslich der Patriotismus zugkraeftig und explizit im Titel.
Dass sich dieser Regisseur zu monumentalen Stoffen berufen fuehlt (und
natuerlich auch berufen wird) ist ja aus seinem "Werk"
ersichtlich. Das alte Argument der Strategie oekonomischer Ausbeutung
des Markts trifft auch hier zu und kein Mensch verdenkt es Herrn
Emmerich sich oeffentlich zu blamieren, wenn er Themen wie den
japanischen Godzilla-Mythos (seine Entstehung aus Japans Historie ist
mir bekannt, macht's aber auch nicht besser) oeffentlich als wichtig
erachtet oder kraeftig verdient, indem er produziert, was "die
Leute" sehen wollen und die Kinokasse scheppern laesst.
Wirklich bedenklich - und dem Artikel nach zu urteilen wird das Schema
des Nationalhelden hier auf bisher unerreicht simple Weise reproduziert
- ist, dass bereits jetzt vorausgesagt werden kann, dass dieser Film
sehr erfolgreich sein wird. Wie viele der fuer solche heroischen
Banalinszenierungen zahlungswilligen Kinobesucher machen sich denn
ueberhaupt ansatzweise Gedanken ueber das Thema, das in diesem Artikel
zurecht kritisch beleuchtet wird??
Ich glaube, es ist keine boese Unterstellung, dass sich die meisten
"Filmfans" schon beim Anschauen auf den DVD-Release, um
Schaedelkrachen und Kanonendonner auf der heimischen Krachwummanlage
"geniessen" zu koennen, freuen.
(zum Thema Filmkunst)
Und obendrein in ihrem naiven Verstaendnis (bei der individuellen
Analogie des Themas auf die eigene Situation/Rolle) durch den Film
bestaetigt fuehlen.
(zum Thema Filminhalt)
Freilich hilft es nicht ueber diesen Zustand zu jammern, aber eine so
kritische Betrachtung dieses bescheidenen Machwerks hinterlaesst uns
noch bedrueckter, wenn wir das naechste mal die x-te Glorifizierung des
"schwaebischen Spielberg", der sich auch noch gerne (saudumm)
als Hollywoodstar (Pop-Star) mit fetter Zigarre praesentiert,
aufgedrueckt bekommen.
Die Kultivierung der Zeitverschwendung und das kuhaeugige,
unreflektierte Fressen vorgekauter (und in diesem Beispiel armseliger
und romantisierend schlechter) Werte sind wohl die groessten
zeitgeistigen Erscheinungen/Errungenschaften, zu denen ein breites
Publikum heute faehig ist.
Ende dieses missmutigen Kommentars.